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Weiter gegen den Untergang


Eine Auffrischung


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Ernst Weeber




Beunruhigende Nachrichtenlage



Wie ich zu der Überzeugung komme, dass wir im Zeitalter einer globalen Krise leben






Mit meinem eigenen Leben könnte ich zufrieden sein. Ich wohne recht idyllisch in einer ländlichen oberbayerischen Gegend, habe ein komfortables Dach überm Kopf und Bäume um mich, kann von meiner eigenen Arbeit leben, fühle mich geliebt und anerkannt, sozial abgesichert und in vieler Hinsicht frei. Was mich beunruhigt, ist die Nachrichtenlage: Es geht bei weitem nicht allen Menschen und Mitgeschöpfen auf diesem Planeten so gut wie mir. Offenbar ist weltweit ein erschreckend zerstörerischer Prozess im Gange, ein globaler hektischer Ausscheidungswettbewerb, der Gewinner und Verlierer hervorbringt und die Welt in gefährlich hoher Geschwindigkeit verändert.

Ich selbst gehöre zu den derzeitigen Gewinnern, obwohl ich mich persönlich nie aktiv an einem Wettbewerb um Lebensgrundlagen beteiligt habe. Ich bin ein passiver Nutznießer. Aber aus aller Welt treffen jetzt Nachrichten über Zerstörungen, Not und Elend, Ungerechtigkeiten, aggressive Auseinandersetzungen und bedenkliche ökologische Veränderungen bei mir ein – seit neuestem sogar Menschen aus anderen Ländern, die vor Not und Lebensgefahr fliehen mussten. Mein Verdacht:

(a) die zunehmenden regionalen Krisen sind in hohem Maße Folgen einer globalen Fehlentwicklung und – wie der meteorologische Klimawandel – nur in gemeinsamen, international-kooperativen Anstrengungen zu bewältigen;

(b) die globale Fehlentwicklung muss auch systemtheoretisch verstanden werden, damit geeignete Lösungsstrategien gefunden werden können.

Das Kardinalsymptom: Die Wirklichkeit wird kompliziert

Mein Gesamteindruck: Die Wirkmächtigkeit, mit der wir Menschen jetzt in die irdische Evolution eingreifen, erzeugt weltweit mehr Probleme in unseren Gesellschaften und in unserem bislang menschenfreundlichen irdischen Biotop, als wir lösen können. Die Risiken und Nebenwirkungen unserer Verbesserungen und Problemlösungen sind ungeahnt. Wir können – aus Gründen, die noch zu erörtern sind – nicht mehr darauf vertrauen, dass „Gras drüber wächst“, das heißt, dass die funktionierende Komplexität unserer irdischen Lebenswirklichkeit all die sozialen und ökologischen Schäden, die wir anrichten, selbstheilend regeneriert. Das „Gras“ wächst nicht schnell genug, um mit unserem Fortschritt noch mithalten zu können. Die Geschwindigkeit, mit der wir Menschen derzeit ins „Anthropozän“ fortschreiten, bewirkt, dass die Komplexität der Wirklichkeit für uns als überwältigende Kompliziertheit spürbar und existenziell bedrängend wird. Im Zeitalter der Globalisierung wird daraus eine globale Krise.









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