Was is dees jetzt für
a Lebn?! I hab mei oids Haus übergebn. I hab mei Stubn
ausgfegt, gschaugt dass i weiterkimm.
I hab mein
Rucksack aussortiert, hab nix mehr drin was mi geniert, i
hab mei Last abglegt und wieder Luft verspürt.
Der
Wind reißt an de Baam was er ko und treibt mi zu dir.
Und jetzt bin i da, mit Wind um de Ohrn. I hab d‘Freiheit
beschworn und d‘Richtung doch net verlorn.
Denn i
richt mi nach der Sonn, de i jetzt oiwei
sehng konn, bei jedm Wetter und zu jeder Stund.
Was
is dees jetzt für a Gfui!? Endlich woaß i, was i
wui, d‘Sicht is endlich frei, und i versteh dees
Spui.
Endlich
hab i‘n raus, den Dreh: I lass d‘Sonn in mir
aufgeh! Endlich leucht‘s ma ei: So werd‘s
Wetter schee!
Der Wind reißt an de Baam was er
ko und treibt mi zu dir. Und jetzt bin i da. Mit Wind um de
Ohrn hab i‘s Liacht nei geborn und mein Fuaßweg
nimmer verlorn.
Denn i richt mi nach der Sonn, de i
jetzt oiwei sehng konn, bei jedm Wetter und zu jeder
Stund.
Was is dees jetzt für a Zeit?! De arma und
de reichn Leit san alle am dafriarn. Dees Wetter macht koa
Freid.
Woin alle in a wärmers Land, blauen Himmel,
hoaßn Sand, woin alle d‘Sonna spürn und
roasn umanand.
Der Wind reißt an de Baam was er
ko und treibt mi zu dir. Und jetzt bin i da. Mit Wind um de
Ohrn hab i aa scho vui gfrorn und mein Lichtblick doch net
verlorn.
Denn i richt mi nach der Sonn, de i jetzt
oiwei spürn konn, bei jedm Wetter und zu jeder
Stund.
Was is dees jetzt für a Strass?! Wer im
Wagn sitzt hat sein Spass, und in de Gräbn danebn ‘s
Elend und der Hass.
Wo gehts hi in dera Welt?! Dee oan
ham Hunger, de andern ‘s Geld; Sag net: So is‘s,
dees Lebn – wenn dir zum Lebn nix fehlt!
Der
Wind reißt an de Baam was er ko und treibt mi zu dir.
Und jetzt bin i da. Der Wind um de Ohrn hat mein Zorn
raufbeschworn aber‘s Jammern hat si verlorn.
Denn
i richt mi nach der Sonn, de i jetzt oiwei sehng konn, bei
jedm Wetter und zu jeder Stund.
Was is dees bloß
für a Wind?! Es kimmt und geht jetzt oiß so
gschwind. Aus is‘s mit da Ruah! Der Barometer
spinnt!
Schau da drübn am Horizont, konnstas
sehng, de Wetterfront? De kimmt auf uns zu. Neambd bleibt
jetzt mehr verschont.
Der Fluss ist breit wordn, ‘s
Wasser steht hoch, und in manchen Damm reißts jetzt a
Loch, und d‘Angst is groß. Der Teifi is
los. Bloß jetzt net d‘Richtung verliern!
Jetzt
richt i mi nach der Sonn, de i in jedem Aug sehng konn, in
jedm Menschen und zu jeder Stund.
Der Wind reißt
an de Baam was er ko und treibt mi zu dir. Und jetzt bin i
da! Aan Wind um de Ohrn, is‘s mir warm ums Herz
wordn und mia habn uns nimmer verlorn.
Und i richt mi
nach der Sonn, de i jetzt oiwei sehng konn, bei jedm Wetter
und zu jeder Stund.
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