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DIE GLOBALE LAGE




The World Future Council – Der Weltzukunftsrat




Kurzportrait








»Es könnte sich lohnen, eine Institution zu schaffen, deren grundsätzliche Aufgabe es ist, menschliche Angelegenheiten vom Standpunkt der Ethik aus zu überwachen – eine Gruppe von Persönlichkeiten mit den verschiedensten Hintergründen – angesehen wegen ihrer Integrität und ihrer Hingabe an fundamentale ethische und menschliche Werte. Ihre Überlegungen könnten das Gewissen der Welt sein!« (Dalai Lama)








»Zu Beginn des neuen Jahrtausends braucht die Welt eine unabhängige Institution, die ethische Prinzipien in nationales und globales Handeln integriert. Wir haben mächtige Institutionen, die uns (nur) als globale Konsumenten vertreten. Wir brauchen jetzt eine, die für unsere höheren Werte als Bürger dieser Erde spricht. Nicht Wertekonflikte oder ein „Wertevakuum“ bedrohen unsere Zukunft, sondern die Kluft zwischen unseren Werten und unseren Handlungen. Der „World Future Council“ (Weltzukunftsrat) soll sicherstellen, dass ethisches und langfristiges Denken eine stärkere Stimme bekommt.« – »Der Rat wird permanent an unseren täglichen Betrug zukünftiger Generationen erinnern. Seine Stellung und moralische Macht werden in dem Maße wachsen, wie es deutlich wird, dass er eine zentrale Lücke in der Architektur der globalen Institutionen füllt.« Jakob von Uexküll, in: Die Zukunft gestalten – World Future Council








Im World Future Council haben – als Ergebnis eines weltweiten Konsultationsprozesses – Persönlichkeiten aus fünf Kontinenten zusammengefunden, um eine Art „Weltgewissen“ zu bilden. Ihren Einfluss und ihr gebündeltes Wissen wollen sie dazu verwenden, die Politik zu einem Handeln im Sinne zukünftiger Generationen zu bringen. (1)








Der World Future Council identifiziert notwendige Politikansätze und arbeitet daran, einen neuen politischen Realismus zu entwickeln, basierend auf Ethik und Wissenschaft, frei von Dogmen, die unseren wahren Reichtum, nämlich unser Klima, unser Wasser, unseren Boden, unsere Luft und unsere Gesundheit opfern. Wir unterstützen Systeme und Institutionen, die Gleichberechtigung und Gerechtigkeit fördern, um solche abzuschaffen, die Ungleichheit und Ungerechtigkeit fördern. Wir streben an, eine Politik zu überwinden, die unsere Zukunft zerstört, und eine Politik zu fördern, die unsere Zukunft schützt. (2)





Geschichte



Die World Future Council Initiative wurde im Oktober 2004 gestartet, nachdem der schwedische Schriftsteller, Aktivist und Stifter des Right Livelihood Award („Alternativer Nobelpreis“) Jakob von Uexküll sie 2000 während eines deutschen Radiointerviews zum ersten Mal zur Sprache gebracht hatte. Von Uexkülls Idee eines globalen Rates, der aus weisen älteren Menschen, Denkern, Pionieren und jungen Führungsfiguren besteht, wurde aus einer Frustration geboren: die globale Politik scheint unfähig zu sein, die notwendige Schritte vorzunehmen, um unsere gemeinsame Zukunft zu sichern. Seine persönlichen Erfahrungen sowohl mit den Vereinten Nationen als auch mit der Europäischen Union, überzeugten ihn, dass wir den aktuellen Problemen nicht ohne gute Ideen gegenüberstehen. Woran es uns mangelt, sind vielmehr die geeigneten Institutionen, um diese effektiv umzusetzen. Seine Idee eines überparteilichen globalen Rates, der darauf abzielt diese Handlungslücken zu schließen, fand Anklang. Zahlreiche Personen und Organisationen begrüßten die Idee enthusiastisch und es gingen sofort viele Vorschläge für geeignete Mitglieder ein. Überzeugt davon, dass diese Idee Potential hat, begann von Uexküll mit ihrer Realisierung.

Die Entwicklung des Councils umfasste einen breiten Konsultationsprozess mit Rückmeldungen von mehr als 8.000 Organisationen, gewählten Repräsentanten, Aktivisten und anderen interessierten Personen, aus etwa 200 Ländern der ganzen Welt. Im Ergebnis wurden 21 Gründungsmitglieder mit Bestätigungen aus aller Welt gewählt. Neunzehn Monate nach seinem Start in London wurde das erste Treffen der World Future Council Initiative in Genf abgehalten. Dieser Gründungsrat mit 21 Personen beschäftigte sich vornehmlich mit der Formalisierung der Organisationsstruktur und der weiteren Entwicklung. Unter anderem brachte diese die Errichtung des Generalsekretariats in Hamburg, Deutschland, im November 2006 mit sich. – Die Gründungsmitglieder haben nach und nach weitere 29 Councillor ausgewählt, und im Mai 2007 kam der World Future Council zum ersten Mal vollständig mit seinen 50 Mitgliedern zusammen. Im Rathaus von Hamburg verwandelte sich die World Future Council Idee offiziell in eine Institution. (3)





Ziele



Der World Future Council spricht und handelt, um die Interessen zukünftiger Generationen zu schützen. Er wird mit politischen Entscheidungsträgern und der Zivilgesellschaft weltweit zusammenarbeiten, um Modellpolitiken, Gesetze und Abkommen aufzuzeigen, zu entwerfen und umzusetzen, mit dem Ziel:








schnellstens Technologien für erneuerbare Energien weltweit zu verbreiten




unsere Wälder und Meere zu schützen




gesunde Nahrungs- und Wasserversorgung sicherzustellen




eine Umverteilung der Finanzmittel von militärischer Sicherheit hin zu ökologischer Sicherheit, Gesundheitswesen, Bildung und Obdach zu bewirken




einen Wechsel von der Besteuerung von Arbeit zur Besteuerung von Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung und Abfall herbeizuführen




ein nachhaltiges Produktions-, Handels-, Finanz- und Währungssystem aufzubauen (2)





Quellen



(1)

Pressemitteilung 13.5.2007




(2)

The Hamburg Call to Action / Founding Congress Hamburg, 9.-13. Mai 2007




(3)

Geschichte









Alle genannten Quellen finden sich auf der deutschsprachigen Website des World Future Council
www.worldfuturecouncil.org/deutsch.html






Englisch



www.worldfuturecouncil.org/ – Website des World Future Council





Literatur



J. v. Uexküll / H. Girardet: Die Zukunft gestalten – World Future Council – Aufgaben des Weltzukunftrates




H. Girardet (Hrsg.): Zukunft ist möglich. Wege aus dem Klima-Chaos – Ein Bericht des World Future Council




J. v. Uexküll: „Das sind wir unseren Kindern schuldig“





Siehe auch



Die globale Beschleunigungskrise