langelieder > Bücherliste > Atlas der Globalisierung, 1. Ausgabe 2003 |
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LE
MONDE diplomatique (Hrsg.) |
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Weitere Ausgaben: |
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Atlas
der Globalisierung 2006
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Inhaltsverzeichnis |
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TEIL I: Die Globalisierung und ihre Folgen |
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Globales Dorf |
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Vernetzte Welt im Kommunikationszeitalter / Luftverkehr und Schifffahrt im 21. Jahrhundert / Sprachen und ihre Verbreitung / Weltmarkt der Medien / Wachstumsbranche Massentourismus |
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Globaler Markt |
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Die natürlichen Ressourcen / Weltumspannende Handelsströme / Das dominante Dreieck / Die Bedeutung der Auslandsdirektinvestitionen / Die Schuldenfalle / Die Macht der Multis / Finanzmärkte und spekulative Geldströme / Korruption, Geldwäsche, Steuerparadiese |
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Rüstung und internationale Strukturen |
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Verteidigungsausgaben, Waffenarsenale und Militärbündnisse / Das lukrative Geschäft mit den Waffen / Internationale Organisationen und Militärbündnisse / Die internationale Gerichtsbarkeit / Das Netz der internationalen NGOs |
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Technischer Fortschritt und soziale Verwerfungen |
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Bruttosozialprodukt und globales Wohlstandsgefälle / Lebensmittelkonsum und Energieverbrauch / Konzentration des Reichtums / Demographische Entwicklung im internationalen Vergleich / Globale Migrationsströme / Gefängnisse und Häftlinge |
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Gefährdete Umwelt |
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Die Verstädterung der Welt / Der Klimawandel und seine Folgen / Gesundheit als öffentliches Gut / Alte und neue Umweltkatastrophen |
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Demokratie und sozialer Fortschritt |
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Alphabetisierung und Weltwissen / Das Volk, der Souverän / Freiheitsrechte und politische Gefangene / Unternehmerrechte und Gewerkschaft / Arbeit und ungleiche Bezahlung / Frauen und ihre Rechte / Frauen und politische Teilhabe / Homosexualität und ihre Diskriminierung |
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Umkämpfte Welt |
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Entkolonialisierung und Zerfall der Großreiche / Alte und neue Konflikte / Identitätspolitik und Rassismus / Der Glaube und seine Instrumentalisierung / Flüchtlinge, Vertriebene und Asylsuchende |
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TEIL II: Schauplätze und Akteure |
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Hypermacht USA |
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Die Welt aus der Sicht Washingtons / Interventionismus und Energiepolitik / Die verschuldete Hegemonialmacht / Millionäre und Tellerwäscher / Segregation in der multikulturellen Gesellschaft |
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Der amerikanische Kontinent |
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Autochtone in Kanada / Mexiko, Hinterhof der USA / Lateinamerika unter Einfluss / Innerkontinentale Märkte |
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Die Europäische Union |
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Der Weg zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik / Öffnung nach Osten, Abschottung nach Süden / Europas Anteil am Welthandel / Die Rolle des Investitionsvolumens / Wachstum und Armut in Westeuropa / Regionen gegen Nationalstaaten / Europas extreme Rechte |
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Der Osten Europas |
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Der Schock der Marktwirtschaft / Das Ende der Vielvölkerstaaten / Die baltischen Staaten und die EU / Der Zerfall Jugoslawiens / Türkei zwischen Asien und Europa |
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Russland und seine Märkte |
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Die Welt aus der Sicht Moskaus / Alte und neue Bündnisse / Der schwierige Übergang zur Marktwirtschaft / Binnen- und Außenhandel der GUS-Staaten / Das Erdöl, Moskaus großer Trumph / Ethnische und regionale Konflikte / Kaukasus, Nachbar der Türkei |
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Japan, der alte Ferne Osten |
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Die Welt aus der Sicht Tokios / Wirtschaftsbeziehungen und internationale Abhängigkeiten |
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China, das neue Reich der Mitte |
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Die Welt aus der Sicht Pekings / Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen / Chinas Ethnien |
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Mittel- und Ostasien |
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Korea, das geteilte Land / Südostasien nach dem Wirtschaftswunder / Der instabile indische Subkontinent / Afghanistan zwischen Wiederaufbau und innerem Zerfall |
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Naher Osten und Nordafrika |
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Viel Erdöl und wenig Wasser / Kriege in der Golfregion / Die Kurden, ein Volk ohne Staat / Von der Nakba zur Intifada / Die Siedler und der Oslo-Prozess / Israels Nachbarn wenden sich ab / Spannungen im Maghreb / Die Geschichte der Algerienkrise |
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Subsahara-Afrika |
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Armut und Aids in Afrika / Bodenschätze, Entwicklungshilfe und ausländische Investitionen / Innerafrikanische Konflikte / Das Gebiet der großen Seen und der Kongo |
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Autorenverzeichnis |
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Leseprobe |
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Ignacio Ramonet |
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Im Labyrinth der Gegenwart |
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Da die Konturen der Welt sich unablässig wandeln und unsere Kenntnisse über die Veränderungen immer detaillierter werden, brauchen wir von Zeit zu Zeit eine Bestandsaufnahme – der vorliegende Atlas der Globalisierung dokumentiert den Status quo zu Beginn des 21. Jahrhunderts. |
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Seit dem 16. Jahrhundert kennt man Atlanten als Sammlungen von Karten, Schaubildern und Grafiken, auf denen die Entdeckungen der Eroberer, die Umrisse der Kontinente und die Einflussbereiche der Territorialmächte »sichtbar wurden«. Geographie ist mithin nicht nur die Königsdisziplin der Strategen und Eroberer, sondern auch die Kunst, die Welt zu enthüllen, verborgene Tendenzen und verdeckte Veränderungen fassbar zu machen. Als – gleichsam zweidimensionales – Miniaturmodell erlauben es Atlanten, den Planeten zu »lesen«, sprich: auf dem Schachbrett der Welt die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Kräfteverhältnisse, die Grenzstreitigkeiten und Gebietsansprüche zu erkennen, die natürlichen Ressourcen zu verorten und die Wanderungsbewegungen der Völker wahrzunehmen. |
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All dies ist schon immer die Aufgabe von Atlanten gewesen. Nach den Umwälzungen von 1989 ist ein neuer Weltatlas notwendig geworden, damit wir uns in dem neuen geopolitischen Raum zurechtfinden können. Denn die Veränderungen nach dem 9. November 1989 sind so weitreichend wie die nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. |
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Innerhalb weniger Jahre ist eine andere Welt entstanden. Das industrielle Zeitalter ist ebenso zu Ende wie die Nachkriegszeit und der Kalte Krieg. Wir leben in einer Weltinformationsgesellschaft: Durchbruch des Internets, Ende des Kommunismus, Krise des Sozialismus, Renaissance des Nationalismus. Ethnische und religiöse Spannungen, Migrationsströme und neue Pandämien kennzeichnen die Gegenwart ebenso wie länderübergreifende ökologische Bewegungen und regierungsunabhängige Organisationen (NGOs). Viele alte Bezugspunkte sind überholt, politische und soziologische Fixpunkte der letzten 200 Jahre verschwunden. Die Begriffe, die uns lange die Verhältnisse erschlossen, haben sich als veraltet erwiesen – als ungeeignet, die heutigen Veränderungen zu ermessen. |
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Der Vorrang des Wirtschaftlichen über das Politische tritt immer deutlicher hervor. Organisationen wie der Internationale Währungsfonds, die Weltbank, die Welthandelsorganisation oder die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben enormen Einfluss auf das staatliche Handeln gewonnen. Sie beherrschen in weiten Teilen der Welt die Wirtschafts- und Handelspolitik, unabhängig von der politischen Couleur der einzelnen Regierungen. Dadurch verstärken sich auf vielen Gebieten die bestehenden Ungleichheiten. Die Reichen – Staaten wie Individuen – sind reicher, die Armen ärmer geworden. |
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Der Atlas der Globalisierung zeigt, wie die Dynamik und der Druck der Globalisierung unzählige Bereiche der heutigen Gesellschaften verändert haben. Er zeigt die reduzierte Autonomie der Regierungen, den Bedeutungsverlust der politischen Parteien, die Macht von Finanzmärkten und Weltkonzernen, das Wuchern von Steuerparadiesen, die Verschuldung der Länder des Südens, und – last not least: die Zerstörung der Umwelt. |
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Geopolitisch dominiert heute erstmals in der Geschichte der Menschheit mit den Vereinigten Staaten eine Hypermacht die Welt. Die Vereinten Nationen – einst aus den Schrecken des Zweiten Weltkriegs entstanden – sind längst keine normative Instanz mehr und lassen sich von Washington instrumentalisieren, das im Orchester der Nationen als Dirigent auftritt. Die einstigen Hauptverbündeten der USA – wirtschaftlich Japan und Deutschland, militärisch Frankreich und England – sind heute Vasallen. Die übrigen Mächte – das niedergehende Russland wie die aufstrebenden Länder China und Indien – vermögen die Ambitionen der USA nicht zu mäßigen. |
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Im Labyrinth der Gegenwart will der Atlas der Globalisierung von Le Monde diplomatique ein informierter und anregender Führer sein. Er lenkt den Blick auf die großen Fragen, auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, auf Umwelt und Kultur – sprich: auf unsere Zukunft. |