langelieder > Bücherliste > Bateson 1982 |
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Gregory
Bateson |
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»Welche Gedanken kann ich hinsichtlich der gesamten biologischen Welt, in der wir leben und unser Dasein fristen, mit anderen teilen? Wie ist diese Welt zusammengesetzt? Was jetzt gesagt werden muß, ist schwierig und scheint ganz leer zu sein und ist doch von sehr großer und tiefer Bedeutung für Sie und für mich. Es ist wichtig für das Überleben der gesamten Biosphäre, die, wie Sie wissen, bedroht ist: Welches ist das Muster, das alle Lebewesen verbindet?« |
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geboren 1904 in Grantchester, Cambridgeshire; gestorben 1980 in San Francisco, war ein angloamerikanischer Anthropologe, Biologe, Sozialwissenschaftler, Kybernetiker und Philosoph. Seine Arbeitsgebiete umfassten anthropologische Studien, das Feld der Kommunikationstheorie und Lerntheorie, genauso wie Fragen der Erkenntnistheorie, Naturphilosophie, Ökologie oder der Linguistik. Bateson behandelte diese wissenschaftlichen Gebiete allerdings nicht als getrennte Disziplinen, sondern als verschiedene Aspekte und Facetten, in denen seine systemisch-kybernetische Denkweise zum Tragen kommt. Batesons Gedanken und Arbeiten waren vor allem geprägt von philosophischen Überlegungen Platons, psychologischen Überlegungen Sigmund Freuds und Carl Gustav Jungs, der Typentheorie Bertrand Russells sowie von Kybernetikern wie Norbert Wiener, Warren McCulloch, John von Neumann und Claude Shannon mit seiner Informationstheorie. Bateson seinerseits hatte großen Einfluss auf die System- und Familientherapie und beeinflusste verschiedene theoretische Strömungen in der Soziologie und Anthropologie. |
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Inhaltsverzeichnis |
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Danksagung |
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I |
Einführung |
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II |
Jeder Schuljunge weiß |
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1. |
Die Wissenschaft beweist nie irgend etwas |
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2. |
Die Karte ist nicht das Territorium, und der Name ist nicht die benannte Sache |
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3. |
Es gibt keine objektive Erfahrung |
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4. |
Die Prozesse der Bildformation sind unbewußt |
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5. |
Die Zerlegung des wahrgenommenen Universums in Teile unf Ganze ist angemessen und kann notwendig sein, keine Notwendigkeit bestimmt aber, wie das geschehen sollte |
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6. |
Divergente Sequenzen sind nicht voraussagbar |
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7. |
Konvergente Abfolgen sind voraussagbar |
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8. |
»Von Nichts kommt nichts« |
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9. |
Zahl ist etwas anderes als Quantität |
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10. |
Die Quantität determiniert nicht das Muster |
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11. |
In der Biologie gibt es keine monotonen »Werte« |
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12. |
Klein ist manchmal schön |
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13. |
Die Logik ist ein armseliges Modell von Ursache und Wirkung |
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14. |
Kausalität wirkt nicht rückwärts |
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15. |
Die Sprache betont gewöhnlich nur eine Seite jeder Wechselwirkung |
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16. |
»Stabilität« und »Veränderung« beschreiben Teile unserer Beschreibungen |
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III |
Vielfältige Versionen der Welt |
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1. |
Der Fall des Unterschiedes |
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2. |
Der Fall des binokularen Sehens |
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3. |
Der Fall des Planeten Pluto |
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4. |
Der Fall der synaptischen Summierung |
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5. |
Der Fall des halluzinierten Dolches |
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6. |
Der Fall synonymer Sprachen |
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7. |
Der Fall der beiden Geschlechter |
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8. |
Der Fall der Schwebungen und Moiré-Phänomene |
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9. |
Der Fall von »Beschreibung«, »Tautologie« und »Erklärung« |
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IV |
Kriterien des geistigen Prozesses |
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1. |
Kriterium. Ein Geist ist ein Aggregat von zusammenhängenden Teilen oder Komponenten |
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2. |
Kriterium. Die Wechselwirkung zwischen Teilen des Geistes wird durch Unterschiede ausgelöst |
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3. |
Kriterium. Der geistige Prozeß braucht kollaterale Energie |
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4. |
Kriterium. Der geistige Prozeß verlangt zirkuläre (oder noch komplexere) Determinationsketten |
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5. |
Kriterium. Im geistigen Prozeß müssen die Auswirkungen von Unterschieden als Umwandlungen (d.h. codierte Versionen) von vorausgegangenen Ereignissen aufgefaßt werden |
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6. |
Kriterium. Die Beschreibung und Klassifizierung dieser Transformationsprozesse enthüllt eine Hierarchie von logischen Typen, die den Phänomenen immanent sind |
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V |
Vielfältige Versionen von Beziehungen |
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1. |
»Erkenne dich selbst« |
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2. |
Totemismus |
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3. |
Abduktion |
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VI |
Die großen stochastischen Prozesse |
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1. |
Die Irrtümer Lamarcks |
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2. |
Gebrauch und Nichtgebrauch |
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3. |
Genetische Assimilation |
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4. |
Die genetische Steuerung der somatischen Veränderung |
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5. |
»Von Nichts kommt nichts« in Systemeder Epigenese |
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6. |
Homologie |
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7. |
Anpassung und Abhängigkeit |
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8. |
Stochastische, divergente und konvergente Prozesse |
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9. |
Vergleich und Kombination der beiden stochastischen |
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VII |
Von der Klassifizierung zum Prozeß |
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VIII |
Na und? |
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Anhang: Die Zeit ist aus den Fugen |
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Glossar, Namensregister, Sachregister |
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Leseprobe |
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Einführung (1) |
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So beweist auch
Plotin, der Platoniker, in seiner Abhandlung von der Vorsehung,
daß diese sich von dem höchsten Gotte, dessen
Schönheit geistig und unaussprechlich ist, bis herab zum
Irdischen und Niedersten erstrecke, und bekräftigt es durch
die Schönheit der Blüten und Blätter. Diese alle,
so wertlos und rasch vergänglich sie sind, könnten,
versichert er, keine so wohlproportionierten Formen haben, würden
sie nicht von daher geformt, wo die geistige und unwandelbare
Form, die alles zugleich in sich schließt, ständig zu
Hause ist. |
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Im Juni 1977
dachte ich, ich hätte die Ansätze für zwei Bücher.
Das eine nannte ich The Evolutionary Idea [Die Idee der
Evolution], das andere Every Schoolboy Knows [Jeder
Schuljunge weiß]. (2) Das
erste sollte ein Versuch sein, die Theorien der biologischen
Evolution im Licht der Kybernetik und der Informationstheorie zu
überdenken. Als ich aber anfing, das Buch zu schreiben, kam
es mir schwierig vor, mit einem tatsächlichen Publikum vor
Augen zu formulieren, das, wie ich hoffen konnte, die formalen
und daher einfachen Voraussetzungen meiner Aussagen verstehen
würde. Mir wurde erschreckend deutlich, daß der
Schulbetrieb in diesem Lande, in England und, wie ich annehme, im
gesamten Abendland, so eindeutig darauf hinauslief, alle
entscheidenden Probleme zu umgehen, daß ich ein zweites
Buch würde schreiben müssen, um zu erklären, was
mir elementare Ideen zu sein schienen, die für die Evolution
und für nahezu alles weitere biologische oder soziale Denken
relevant waren – für das tägliche Leben und für
das Einnehmen des Frühstücks. Die offizielle Erziehung
vermittelte den Menschen fast nichts über die Natur all
dieser Dinge an den Meeresküsten und in den Rotholz-Wäldern,
in den Wüsten und Ebenen. Sogar Erwachsene, die selbst
Kinder haben, sind nicht in der Lage, eine vernünftige
Erklärung von Begriffen wie Entropie, Sakrament, Syntax,
Zahl, Quantität, Muster, lineare Relation, Name, Klasse,
Relevanz, Energie, Redundanz, Kraft, Wahrscheinlichkeit, Teile,
Ganzes, Information, Tautologie, Homologie, Masse (entweder im
newtonschen oder im christlichen Sinne), Erklärung,
Beschreibung, Regel der Dimensionen, logischer Typ, Metapher,
Topologie und so weiter zu geben. Was sind Schmetterlinge? Was
sind Seesterne? Was sind Schönheit und Häßlichkeit? |
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Anmerkungen |
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