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Sven Plöger und Andreas Schlumberger
Zieht euch warm an, es wird
noch heißer!
Können wir den Klimawandel noch beherrschen?


Frankfurt am Main 2023 (Westend); 368 Seiten; ISBN 978-3-86489-409-1
Komplett überarbeitete und erweiterte Neuauflage v
on „Zieht euch warm an, es wird heiß!“ (2020)






Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, das Dürrejahr 2022 mit Wasserknappheit, massiven Waldbränden und Hitzewellen – UN-Generalsekretär António Guterres sagt: „Wir sind auf dem Highway in die Klimahölle.“ Doch was tun die meisten Regierungen und viele von uns privat? Wenig bis nichts, lieber erstmal abwarten! Statt Probleme anzupacken und die noch verbleibende Zeit zu nutzen, reden wir uns lieber die Welt schön. Helfen wird das niemandem, denn die Natur ist für unsere Wünsche taub, in ihr finden schlicht physikalische Prozesse statt. In diesem Buch geht es darum, diese zu verstehen und dann zu schauen, wie wir eine nachhaltigere und gerechtere Welt für unsere Kinder und Enkel schaffen können. Wo müssen wir uns verändern und wo können uns technische Lösungen helfen? Und wie können wir besser kommunizieren, um wieder zu mehr Miteinander zu kommen? Alles beginnt – wie immer – mit der Haltung im Kopf … Drei Jahre nach Erscheinen des Platz-1-Spiegel-Bestsellers legen Sven Plöger und Andreas Schlumberger eine komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe vor, mit Extrakapiteln zu den Themen Wasserstoff, Kernfusion sowie der Entfernung, Speicherung und Nutzung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre.


Sven Plöger


geboren 1967 ist ein deutscher Diplom-Meteorologe und Fernsehmoderator. 2010 erhielt er in Bremerhaven die Auszeichnung "Bester Wettermoderator im Deutschen Fernsehen". Der studierte Meteorologe hält regelmäßig Vorträge über Wetter und Klima. Im Westend Verlag erschienen von ihm bislang "Gute Aussichten für morgen" und "Klimafakten" (mit Frank Böttcher).




Andreas Schlumberger


geboren 1967, hat das Studium der Biologie absolviert und anschließend in Wien, London sowie Berlin geforscht, bevor er sich ganz dem Umweltjournalismus zuwandte und auch als Berater für Kommunikationskonzepte zur nachhaltigen Entwicklung tätig wurde. Als Chefredakteur leitete er eine Fachzeitschrift über die Umweltpraxis. Schumberger hat als freier Journalist zahlreiche Fachbeiträge, Studien für Umwelt- und Naturschutzverbände veröffentlicht. Ihm liegt besonders daran, die oft komplexen ökologischen Zusammenhänge einfach und anschaulich zu vermitteln und somit eine Brücke von der Theorie der Umweltwissenschaften in die Praxis des Alltags zu schlagen.


Inhaltsverzeichnis


https://d-nb.info/1273364120/04 (PDF)






Vorwort
Zum Umgang mit diesem Buch

Eine ehrliche Bestandsaufnahme
Wo stehen wir?
Nur Wetter oder schon Klima?
Der Blick aufs große Ganze
Vom Wissen und Handeln
Sind Wasserstoff, Kernfusion und Co. die Lösung?
Addieren nicht vergessen! Warum jeder Beitrag zählt

Den Klimawandel verstehen
Wetter ist nicht gleich Klima
Von Projektionen und Prognosen
Der Treibhauseffekt und das Leben auf der Erde
Vom Urknall zum Menschen – einmal durch die Klimageschichte
Die Rolle der Treibhausgase – und des Menschen
Was unser Klima bestimmt - von der Arktis bis zum Ozon

Den Klimawandel vermitteln
Nicht missionieren, sondern informieren
Kritischen Äußerungen begegnen und daraus lernen
Herausforderungen für die Medien

Die Folgen des Klimawandels
Welche Klimaveränderungen kommen auf uns zu?
Klima, Krieg und Frieden

Der Wettlauf zum Klimaziel – was jetzt zu tun ist
Kohlenstoffsenken schützen, Kohlenstoffquellen schließen
Den Wald vor lauter Bäumen sehen
Die Meere als größte Kohlenstoffsenken
Rettet die Moore!
Energieverbrauch runter, Grünstrom rauf
Stromfresser Internet
Um die Welt – um jeden Preis?
Richtig einheizen und cool bleiben
Aufgetischt! Unsere Ernährung

Klima und Gesundheit – ein Gastbeitrag von Eckart von Hirschhausen

Wie wollen wir die Welt?

Danksagung
Sachregister

Das Literaturverzeichnis kann von der Verlagsseite als DOCX heruntergeladen werden:

https://www.westendverlag.de/buch/zieht-euch-warm-an-es-wird-noch-heisser/


Leseprobe


siehe: amazon.de

Aus dem Kapitel „Energieverbrauch runter, Grünstrom rauf“
(Seite 284f)


… Wo kaufen Sie Ihren Strom? Wie oben gesagt, muss unser Strom CO
2-frei werden. Konsequenz: Kaufen Sie keine fossilen Kilowattstunden mehr! Es ist wirklich leicht, den Anbieter zu wechseln. Sie rufen bei einem Ökostrom-Anbieter an oder füllen dessen Online-Formular aus, der erfragt Ihren bisherigen Stromlieferanten und Ihre Zählernummer. Den Rest übernimmt komplett Ihr neuer, grüner Versorger. Aber halt, wer gehört da denn dazu? Scheinbar gibt es Hunderte; derzeit existieren über 10 000 verschiedene „Ökostromtarife“! Doch das ist eben nur der Schein. Denn dieser Strom entstammt oft einfach dem momentanen Strommix – der enthält, wie gesagt, ohnehin 48 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien – oder kommt aus alten abgeschriebenen Wasserkraftwerken im europäischen Ausland, wo er nicht unbedingt als Ökostrom gelten muss. Die Lieferanten dort dürfen im Rahmen des Renewable Energy Certificate Systems (RECS) Grünstrom-Zertifikate verkaufen, die dann ein Unternehmen erwerben kann, das selbst nur 100 Prozent Kohlestrom herstellt. So vermag ein rein fossiler Stromlieferant gegen einen Aufschlag von nicht einmal einem Zehntel Cent je Kilowattstunde „Ökostrom“ anzubieten. Die Verbraucherzentralen beklagen diesen Handel mittels Herkunftsnachweisen ohne Zusatznutzen für die Energiewende, und dass die meisten Ökostromlabel das Modell akzeptieren. Verlassen können Sie sich dagegen beispielsweise auf ok-power und Grüner Strom Label e.V. Wo Sie diese Siegel sehen, bekommen Sie Strom von Lieferanten, die keine fossilen Beteiligungen halten, aber in den Ausbau grüner Kraftwerke investieren. Eine Aufstellung vertrauenswürdiger Anbieter finden Sie im Netz (www.ecotopten.de oder www.oekostrom-anbieter.info). Deren Tarife liegen typischerweise immer noch unter den Grundversorgungstarifen der herkömmlichen Anbieter, auch wenn die Abschöpfung der jüngsten Übergewinne recht unsinnig angesetzt wurde.

Nun ist der Strom bei Ihnen zu Hause angekommen. Im Internetzeitalter scheint es wenig sinnvoll, hier alle online verfügbaren Ratgeber zum Thema „Stromsparen daheim“ noch einmal abzudrucken, ich will daher diesen Part recht kurz halten. Sehr zu empfehlen ist die Seite www.co2online.de. Um Ihr persönliches Sparpotenzial zu ermitteln, nutzen Sie zum Beispiel auf www.stromspiegel.de den interaktiven online-Rechner. Er liefert Vergleichswerte für den Stromverbrauch auf Basis von rund 290 000 Verbrauchsdaten realer Haushalte. Neu seit dem Regierungswechsel und der Energiedebatte 2022 ist die Seite des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unter www.energiewechsel.de. …