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Jørgen Randers & Till Kellerhoff
Tax The Rich!
Warum die Reichen zahlen müssen, wenn wir die Welt retten wollen

München 2024 (oekom); 112 Seiten; ISBN: 978-3-98726-067-4

Noch können wir unsere Erde retten – aber billig wird das nicht. Woher soll das Geld kommen für all die neuen Heizungen, Windräder und Batterien?

Für Jørgen Randers und Till Kellerhoff liegt die Antwort auf der Hand: Bezahlen müssen diejenigen, die es sich leisten können. Denn während die Klimakrise eskaliert, wachsen bei den reichsten Menschen der Welt zwei Dinge stetig an: ihr Reichtum und die Menge an CO2-Emissionen, die sie verursachen. Gleichzeitig wird die Last für den Rest der Bevölkerung immer schwerer zu tragen – auch die soziale Krise droht zu entgleisen. Eine stärkere Besteuerung von großen Vermögen und Erbschaften wirkt nicht nur der enormen Ungleichheit in unserer Gesellschaft entgegen, sondern ermöglicht uns auch das wichtigste Projekt dieses Zeitalters: die Rettung unserer Lebensgrundlagen.

»Die Demokratie muss im 21. Jahrhundert ankommen. Dafür muss sie die Herrschaftsfantasien der letzten Jahrhunderte abschütteln. Ein erster Schritt dorthin ist die Besteuerung von Vermögen - dieses Buch ist eine von vielen wichtigen Stimmen, die diese Notwendigkeit klarmachen.«
Marlene Engelhorn

Europäische Bürgerinitiative zur Einführung einer Vermögenssteuer zur Finanzierung des ökologischen und sozialen Wandels


Jørgen Randers, geboren 1945, ist emeritierter Professor für »Climate Strategy« an der BI Norwegian Business School. Sein Beschäftigungsschwerpunkt liegt auf Zukunftsforschung mit Bezug zu Nachhaltigkeit, Klima und Energie. Er ist weltweit als Redner und Fachberater gefragt, zunehmend auch in China. Ein Drittel seines Lebens arbeitete Jørgen Randers im akademischen Umfeld, ein Drittel in der Wirtschaft und ein Drittel bei Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Er war von 1981 bis 1989 Präsident der BI Norwegian Business School, von 1994 bis 1999 stellvertretender Generaldirektor von WWF International. Er war Vorsitzender drei norwegischer Banken, Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte sowie Mitglied im Nachhaltigkeitsrat drei multinationaler Konzerne. Er ist ein vollwertiges Mitglied des Club of Rome und Gründungsvorsitzender der Club of Rome China Association. Jørgen Randers ist Verfasser vieler Aufsätze und Schriften, beginnend mit seiner Ko-Autorschaft von »Die Grenzen des Wachstums« (1972). Seine aktuellen Werke umfassen »2052. Der neue Bericht an den Club of Rome« (2012), »Ein Prozent ist genug« mit Graeme Maxton (2016) und den SPIEGEL-Bestseller »Earth for All« mit Johan Rockstrøm und anderen (2022).

Till Kellerhoff absolvierte nach seinem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in Guadalajara, Mexiko. Von 2012 bis 2017 hat er an der Universität Erfurt und an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) Staatswissenschaften (Sozialwissenschaften, Ökonomie und Internationale Beziehungen) studiert. Seinen Master-Abschluss absolvierte er an der London School of Economics and Political Science (LSE) in Internationalen Beziehungen. – Seit 2017 arbeitet Till Kellerhoff beim Club of Rome, wo er seit 2022 als Programmdirektor tätig ist. Till Kellerhoff leitet den »Reclaiming Economics Impact Hub« des Club of Rome und ist seit 2021 als globaler Koordinator für Earth4All tätig, einer internationalen Initiative, die den Systemwandel beschleunigen soll, den wir für eine gerechte Zukunft auf einem begrenzten Planeten benötigen. In dieser Rolle koordiniert er das Projektteam und Partnerorganisationen, entwickelt Strategien, arbeitet thematisch und leitet die jeweiligen Länderstrategien. Zudem ist er beitragender Autor des entsprechenden SPIEGEL-Bestsellers »Earth for All«. – Seine thematischen Interessen umfassen sozial-ökologische Transformation, politische Ökonomie des Handels, Ungleichheit, wellbeing economics und nachhaltige Entwicklung.

INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort von Marlene Engelhorn
Einleitung

Kapitel 1
Sie möchten also einen Aufstand vermeiden ?
Zwei Dinge wachsen bei den reichsten Menschen der Welt rapide : Das eine ist ihr Reichtum, das andere die Menge an CO2- Emissionen, die sie verursachen. Während sich oben der Reichtum immer stärker konzentriert, wächst unten der finanzielle Druck. Derweil sieht sich die Allgemeinheit einer eskalierenden Klimakrise gegenüber und hat die steigenden Kosten zu tragen, die für die Bewältigung ihrer Folgen entstehen. Die finanzielle Ungleichheit und die Erderhitzung gewinnen gleichermaßen an Intensität, wir steuern nicht nur auf ökologische Kipppunkte zu, sondern auch auf soziale. Können die Reichen den Aufstand noch verhindern, indem sie einfach ihren gerechten Anteil bezahlen ?

Kapitel 2
Warum kann der freie Markt unsere Probleme nicht lösen ?
Noch können wir unsere Erde retten – aber billig wird das nicht. Der Markt ist nicht in der Lage, die Doppelkrise aus globaler Erwärmung und zunehmender Ungleichheit zu bewältigen. Zweifellos hat er eine Rolle zu spielen, eine wichtige sogar. Aber ohne ein entschlossenes Handeln der Regierungen und potente staatliche Finanzierungsprogramme ist die Transformation nicht zu schaffen.

Kapitel 3
Besteuerung: Eine Win-win-Situation
Wie könnten Regierungen eine große Mehrheit hinter sich bringen – und das schnell genug ? Eine Lösung liegt auf der Hand : die faire Besteuerung extremen Reichtums. Die Argumente gegen höhere Steuern gehen fehl, und eine Besteuerung der Reichen kann den Mehrbedarf an öffentlichen Mitteln decken, um Klimagerechtigkeit voranzutreiben.

Kapitel 4
Wer muss zahlen ?
Würde das bedeuten, dass Durchschnittsverdiener:innen von den Forderungen des Finanzamts erdrückt werden ? Müssen Sie »Oma ihr klein Häuschen« verscherbeln, das Sie gerade erst geerbt haben ? Mitnichten, denn schon eine recht bescheidene progressive Steuererhöhung für die Reichsten der Reichen könnte einen bedeutenden Beitrag leisten, unsere Energieversorgung zu transformieren und die Ungleichheit zu reduzieren. Staaten könnten ganz unterschiedliche Steuern einführen – von einer Vermögenssteuer über eine Erbschaftssteuer bis hin zu Unternehmenssteuern – und damit erhebliche Summen zusätzlicher Einnahmen erzielen.

Kapitel 5
Jenseits der Steuern
Gibt es andere Methoden, um Umweltsünder:innen zur Kasse zu bitten ? Andere Ansätze, um die öffentliche Hand mit ausreichenden Mitteln auszustatten ? Es gibt viele Möglichkeiten, unseren Weg aus der Doppelkrise zu finanzieren, vom Drucken neuen Geldes bis hin zu Töpfen für ein Grundeinkommen. Keine davon ist falsch, aber vermutlich würden sie alle nicht eine so rasche und breite Zustimmung bekommen wie eine faire Besteuerung derjenigen, die im Übermaß besitzen und im Übermaß Klima und Gesellschaft schädigen.

Anmerkungen

LESEPROBE

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