Café Sehnsucht
© Text und Melodie: Ernst Weeber
(Sommer 1996)
Sie bedient im Café Sehnsucht. I sitz im ganz hintern Eck.
Sie serviert mir mein‘ Espresso. D‘Augn verschliaßn hat koan Zweck:
Sie steht vor mir wiara Engel. Und i mach mir mei Lebn zur Qual,
denn wenn i si um a Rendezvous bitt‘, dann sagt sie bloß: Schaun ma mal...
Sie fragt mi net nach meine Wünsch‘, sie woaß längst was i wui.
Und sie serviert mir mein‘ Espresso – jeden Tag desselbe Spui!
Wia da Abendstern stehts vor mir und sie trifft mi mit ihrm Strahl.
Doch wenn i sie um a Rendezvous bitt‘, dann sagt sie bloß: Schaun ma mal...
Café Sehnsucht! Café Sehnsucht!
Und sie hat gsagt: sie ruaft mi o. Des tuats natürlich net.
Sie serviert mir mein‘ Espresso ois wüssats net wia‘s mit mir steht.
Sie steht vor mir wiara Spiagl — was i drin siehg is ihr egal.
Und wenn i sie um a Rendezvous bitt‘, dann sagt sie bloß: Schaun ma mal...
I sag „Pfüa Gott!“ zum Café Sehnsucht, i sag „Schee wars!“ zu meim Traum.
I hab gnua vom Espresso, mehr wui i mir net erlaubn.
Irgendwann sehng ma uns wieder in aam andern Lokal.
Ob i di nomoi um a Rendezvous bitt‘, dees woas i net. Schaun ma mal...