Gwoant vor Freud
© Text und Melodie: Ernst Weeber (Feb. 1998)


Heut scheint de Sonn bis zu dem Stop-Schild hinterm Torbogn.
A Parkuhr klickt. De Zeit is um. Es is soweit!
I hab den Staub von meine Schuah gwischt. I mag nimmer länger Trauer tragn!
Denn i hab
di gsehng, und i hab beinah gwoant vor Freud.

Es quitscht und hupt und kreischt, bald waarn zwoa aufanand gfahrn!
Koa Wunder bei dem Föhn heut. Und de ganze Zeit
hab i nach dir ausgschaut und hab mir gschworn: i mach mi niamois mehr zum Narrn!
Und du hast mi gsehng, und i hab beinah gwoant vor Freud.

Und 's Café Sehnsucht drübn, wia mags da drin jetzt ausschaun!
'S is ganz neu hergricht' und von dem oidn Bann befreit.
Du kaannst jetzt wegscheun, kaannst vorbeigeh, i taat dir dees jederzeit zuatraun!
Und i bin losgrennt, auf di zua, vorbei an alle Leut.

Der Lastwagn kimmt kaum rum ums Eck, dee Stadt is einfach z'eng.
A kloana Bua laufft munter los – bei Rot – sei Muatta schreit.
Und bei dem Stop-Schild hinterm Torbogn konnst jetzt zwoa ganz nah beinand steh sehng.
Sie hat no koa Wort zu eahm gsagt. Aber er hat gwoant vor Freud.