Koa Mond, koa Stern
© Text und Melodie: Ernst Weeber (1991)


Koa Mond, koa Stern, koa Schlaf heut nacht. Der Regen und der Wind
rauschen in de Baam vorm Haus. Unweit schreit a Kind.
Naa, des is net unser Kind. Sei Muatta werds scho hörn.

Du schlafst neba mir
und stoßt mi mit deim Knia.
Und i mag di so gern.

Wia oft hab i dir des scho gsagt, hab gsagt daß i di mag!
Und des is net bloß a Spruch, den i leichtfertig sag!
Der Wind jagt gaach ums Hauseck rum. Des Kind schreit immer no.

I suach di mitm Mund,
find dei Schuita, und
du merkst nix davo.

Und immer möcht i zu dir hi. I wünsch i faand de Bruck
über de i in dein Traum neikimm – und notfalls wieder zruck.
Meine Wünsch san uferlos, mir is scheints nia nix gnua!

Du fragst laut: warum?
im Schlaf und draahst di um
und hörst ja doch net zua.

I möcht dir lang in d'Augen schaun und tiaf, bis aufn Grund,
möcht dir mei ganze Welt erklärn, mit de Augn statt mitm Mund.
Hörst net, was der Regen verzählt, und dem Wind sei Melodie?

A Schlafliad für des Kind
singt der guate Wind!
Und i möcht zu dir hi.

Und möcht so gern dei Gsicht berührn, und sag dir was ins Ohr,
und immer gehn ma Hand in Hand – so stell i mirs vor.
Und nix bringt uns mehr ausanand bis vor dem Gartentor,

wo der Engel mitm Schwert
uns 's Einigeh verwehrt:
Da is no immer gsperrt.

Und dann werd i dein Namen sagn, ganz grad auf di zua,
und du wirst wissen: du bist gmoant, und du bist mir gnua.
Weitergeh möcht i mit dir trotz dem Staub auf unsre Schuah,

trotz dem koidn Seitenwind
und dem traurigen kloan Kind,
des no immer in mir woant...

Schlaf, mei Liab, schlaf recht gsund! Der Regen und der Wind
rauschn in de Baam vorm Haus. Der Vater geht zum Kind.
De Regenluft streicht mir übers Gsicht – mein Gott, wia guat des tuat!

Was heiligs rührt mi o,
a Engel oder so.
Vielleicht is jetzt oiß guat.