Mei Herz muaß voller Torheit sei
© Text und Melodie: Ernst Weeber (Jan. 2001)


Du kimmst einfach einagschneit,
woaßt ganz genau wia mi dees freit,
und i woaß ganz genau was d‘sagst
wenn i di frag was d‘trinka magst.
Und i entkork a Flaschn Wein.
Dann sitz ma da beim Kerzenschein,
und i denk mir so ganz nebnbei:
Dei Herz muaß voller Torheit sei!

Bald redn ma übers Lebn, wias lauft
und wias oam manchmoi d‘Scheid abkauft,
und daß ma so vui net versteht,
und wias dann trotzdem weitergeht.
Und was du traamst in letzter Zeit,
und ob i woaß was dees bedeut‘?
Ehrlich gsagt: i denk mir glei:
Dei Herz muaß voller Torheit sei!

Dann redn ma über Frau und Mo,
Zwischenmenschliches und so.
Und dann verzählst mir, daßd‘ jetzt aa
wieder solo bist. Jaja.
Und dann schweigst mit große Augn,
dee in dees leere Glasl schaugn,
und i, i schenk dir wieder ei.
Mei Herz muaß voller Torheit sei!

Auf oamoi fragst du mi knallhart,
was i von a Frau erwart.
Du fragst so furchtbar allgemein,
da brauch i glei no aan Schluck Wein.
Dann sag i: laß uns statt dem G‘red
doch oschaun wias mit uns zwoa steht!
Was dümmers foit mir grad net ei!
Mei Herz muaß voller Torheit sei!

Du fragst mi, ob i di begleit
wennsd‘ zur Höll gehst mit der Zeit;
in der Höll is‘s gwiß schee warm
– sagst und stupst mi an mein Arm.
Naa, i geh net mit in d‘Höll!
I hab nix anders als mei Seel,
und dee hoazt ma aa gnua ei.
Mei Seel muaß voller Torheit sei!

I hab – vielleicht a bisserl spät –
gmerkt wia mir mei Herz aufgeht
und hab dir d‘Händ entgegengstreckt;
wahrscheinlich hab i di daschreckt,
wia i so zu dir higfoin bin,
zu dir, nix anders mehr im Sinn,
zu dir, ois waar nix dabei.
Mei Herz muaß voller Torheit sei!

I schenk dir‘s letzte Tröpferl ei.
Der Wein war guat. Wia spät mags sei?
No a Flaschn? – Naa, laßs zua!
sagst, weilsd raus muaßt in der Fruah.
Pfüat di, sag i dann, zum End,
unterm gstirnten Firmament.
Manchmoi moan i, i waar frei.
(Mei Herz muaß voller Torheit sei!)