langelieder > Bücherliste > Kemfert 2023 |
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Claudia
Kemfert |
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Die Energiekrise
erschüttert die globale Wirtschaft. Gas und Öl werden
als geopolitische Waffen eingesetzt. Und plötzlich sind
Kohle, Fracking und Atomkraft wieder auf der Tagesordnung. Doch
wer zahlt den Preis? Haben wir überhaupt noch eine Chance,
uns aus den Abhängigkeiten zu befreien? Energieökonomin
Claudia Kemfert gibt Antworten. Und sie benennt die
Verantwortlichen für die verfahrene Situation. Ein kleines
Zeitfenster bleibt, durch entschlossenes Handeln unsere
Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig Demokratie,
Wohlstand und friedliches Zusammenleben zu stützen. |
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ist die wichtigste deutsche Wissenschaftlerin für Energie- und Klimaökonomie. Seit 2004 leitet sie die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit. Sie ist eine mehrfach ausgezeichnete Spitzenforscherin, gefragte Expertin für Politik und Medien und Bestsellerautorin. |
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Inhaltsverzeichnis |
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Vorwort |
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Kapitel
1: Verpasstes Energieembargo |
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Ein schnelles Energieembargo gegen Russland wäre sinnvoll und ökonomisch vertretbar! So lautete die wissenschaftliche Empfehlung an die Bundesregierung gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Doch der Bundeskanzler entschied sich dagegen, mit einer überraschenden Begründung: Er vertraute lieber den Empfehlungen der Wirtschaft. |
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Alle Horrorszenarien werden wahr | »Aber wenigstens sind wir dann schnell tot« | Schrecksekunde in der Nacht | Fassungslos, aber nicht hilflos | Energieembargo – eine Diskussion und ein Irrtum | Warum ein Krieg die Energiepreise steigen lässt | Warum ein Energieembargo richtig gewesen wäre | Auswege aus der Abhängigkeit | Ein souveräner Akt der Selbstverteidigung | Es läuft nach Putins Drehbuch | Fatale Kommunikation der Regierung | Eine letzte Frage und eine schockierende Antwort |
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Kapitel
2: Machtfaktor Rohstoffe |
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Die Energieversorgung Deutschlands war schon vor 60 Jahren ein Streitthema mit Kriegspotenzial. Bei der Frage, ob Willi Brandts Ostpolitik den Weg zur deutschen Einheit bereitet oder nur den Niedergang der Sowjetunion verzögert hat, scheiden sich die Geister. Die Wissenschaft erforscht die Risiken und Chancen der Energiewirtschaft schon lange. Dabei nimmt sie im Gegensatz zu den Unternehmen Geopolitik als wesentlichen Aspekt der Energieversorgungssicherheit in den Blick. |
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Erkenntnisse – unbeachtet, aber vorhanden | Wissenschaft ist kein Hexenwerk | Die Trägheit des Energiemarkts als politische Herausforderung | Selbst Getreide ist eine Waffe – eine schmerzhafte Erkenntnis | Das große Geschäft mit dem Öl | Ostpolitik – im Sinne des Friedens oder im Sinne Moskaus? | Energieökonomie – neue Perspektiven gewinnen an Bedeutung |
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Kapitel
3 – Geschäftspartner EON, BASF, GASPROM |
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Deutschlands Wirtschaft und Politik haben sich großenteils von Putins Rhetorik und den erhofften wirtschaftlichen Chancen betören lassen. Die deutschen Energiekonzerne ließen sich auch vom ruppigen russischen Geschäftsgebaren nicht schrecken und blendeten die Risiken gegenüber der deutschen Öffentlichkeit komplett aus. Den hohen Preis für ihre jahrelangen Gewinne zahlen nun andere. |
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Putins berühmte Rede im Bundestag | Eine neue Seite in der Geschichte – Standing Ovations | Gute Geschäfte mit einem »lupenreinen Demokraten« | »Eine wahrhafte Herzensangelegenheit« | Ein »historischer Tag« – leider | Eine »rein privatwirtschaftliche« Initiative | Vorgeschichte: Ein innerdeutscher Gaskrieg | Jahrelanges Tauziehen zwischen Gazprom, BASF und Eon | Putin will etwas Größeres | Des Pudels Kern: »Aktiva im Westen« | Finanzielle Förderung eines russischen Staatskonzerns | Das Fiasko im Schnelldurchlauf |
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Kapitel
4: Die Gasstreits |
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Dass Russland seine Gaslieferungen immer wieder für seine politischen Interessen instrumentalisierte, konnte man schon seit Jahrzehnten beobachten. Doch selbst bei den dramatischen Gasstreits 2006 und 2009, bei denen mehrere europäische Länder von Energieausfällen hart getroffen waren, wollte Deutschland die russischen Aggressionen nicht wahrhaben. Dieses Versagen bezahlen wir heute teuer. |
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Ein Maschinengewehr im Team | »Gas-Diebstahl« | Gasbündnis zweier Autokraten | Die Antwort auf die Orange Revolution | Eine unverhohlene Kriegsdrohung | 2006: »DIW warnt vor Energieabhängigkeit von Russland« | »Von Putins Gnaden« – Energiekrake Gazprom | Das Niveau der Diskussion in Deutschland | Alle Argumente prallen an den Deutschen ab | Bulgarien friert bei klirrender Kälte |
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Kapitel
5: Falsche Lehren |
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In der Energiepolitik sonnte sich Deutschland in Selbstgefälligkeit, obwohl die Wissenschaft auf vielfache Weise warnte, mahnte und entsprechende Maßnahmen empfahl. Erkenntnisse zu den möglichen Kosten der Klimakatastrophe wurden zwar in politische Programme übersetzt, aber der unmittelbare Zusammenhang zwischen Energieversorgungssicherheit und Energiewende wurde unverständlicherweise missachtet. |
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Erstaunliche Schlussfolgerungen | ... trotz massiver Warnungen | Öffentliche Ignoranz | Selbstgefällige Überheblichkeit | Richtige Grundannahmen, falsch verknüpft | Eine Risikoanalyse und das Werkzeugkasten-Problem | Kollektives Nachdenken über Energiepolitik | Energiew... – die Lösung, über die keiner reden will | Bedrohung Klimakatastrophe – Vorreiter Deutschland | Die Wissenschaft ist gefragt: Wie teuer wird’s? | 3 000 000 000 000 Euro für die Klima-Katastrophe | Klimaschutz spart 540 000 000 000 Euro | Ein Triumphzug der Wissenschaft, oder? |
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Kapitel
6: Klimakanzlerin Merkel und die SPD |
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Obwohl Angela Merkel großes Interesse an Wissenschaft hatte und sich als Klimakanzlerin präsentierte, hat sie die sicherheitsrelevanten Energiegeschäfte der deutschen Industrie als „privatwirtschaftliche Projekte“ verharmlost und unterstützt, ebenso wie die SPD. Die Motive dieser folgenschweren Fehlentscheidungen bedürfen einer Aufklärung. |
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Merkels Wissenschafts-Ader | Sie hatte zugehört und verstanden | Wollte oder konnte sie nicht anders? | Die Gelegenheit, sich umfassend zu erklären | Wohlfühltermin mit der Kanzlerin | »In diesem Sinne war Gas keine Waffe« | Merkels Sinn fürs Kleingedruckte | Ungehörte Kassandra-Rufe | Der Elefant im Raum, den niemand sehen will | »Dialog mit Moskau«, egal, was passiert | Der herausragende Energiepartner ... will die EU zerstören |
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Kapitel
7: Die Verhinderer |
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In den letzten 15 Jahren hat die Bundesregierung nicht nur die fatale Gasabhängigkeit der deutschen Wirtschaft geduldet und gefördert, sondern zugleich die Energiewende und damit die mögliche Unabhängigkeit von fossilen Energien massiv behindert. Dabei wurde die Öffentlichkeit bewusst in die Irre geführt. Die Methoden der Desinformation kamen aus der Wirtschaft und waren Angriffe auf Grundpfeiler der Demokratie. |
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Eine Knaller-Zahl macht Schlagzeilen | »Bloß nicht den Röttgen machen« | Energiewende-Erfolge gegen eine Mauer politischer Ignoranz | Tricksen, tarnen, täuschen | Clevere Manöver der Energiekonzerne | »Eine Branche muss sich neu erfinden« | Der Schwarze Peter Energiewende | Wohlkalkulierter Billionen-Euro-Hokuspokus | »Merchants of Doubts« | Mit Mafia-Methoden gegen die Wissenschaft | Fossile gegen erneuerbare Energien – die Schlacht ums Weiße Haus | PLURV – Impfung gegen Desinformations-Kampagnen |
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Kapitel
8: Nord Stream 2 |
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2014 war ein Schicksalsjahr der deutsch-russischen Energiepolitik. Trotz der völkerrechtswidrigen Krim-Annexion, Warnungen aus Wissenschaft und Konflikten mit der EU-Kommission und europäischen Nachbarländern hielt Deutschland am Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 fest. Das Projekt war außenpolitisch brisant, klimapolitisch desaströs, für die Energieversorgung überflüssig – und volkswirtschaftlich enorm riskant. |
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Zwillingsdebatte um Zwillingspipeline | Europas energiepolitische Bedenken | Europas außenpolitische Bedenken | Vorgetäuschte Souveränität | Putins verdammt gutes Geschäft | Kluge Verhandlungstaktik? | Schnöde Erpressung? | Oder doch grenzenlose Naivität? | »Putins People« und ihr fossiler Krieg | Das wahre Ende des Gasstreits von 2005/2006 | Gier schlägt Völkerrecht – Putins Drehbuch | Die Salami-Taktik der KGB-Kapitalisten |
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Kapitel
9: Mythos Deindustrialisierung |
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Während die Bevölkerung echte Klimaschutzmaßnahmen immer deutlicher einfordert, verweigert Deutschlands Politik weiterhin die Arbeit: Statt die Energiewende endlich entschlossen anzugehen, wird mit absurden Diskussionen über angebliche „Brückentechnologien“ Zeit vergeudet. Diese Brücken führen ins Nichts. |
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Die Sendung mit der Haselmaus | Der Preis der verschleppten Energiewende | Scheinbar billige Übergangslösungen | Fossiles Erdgas ist kein Partner der Energiewende | Der deutsche Gasbedarf und die Pariser Klimaziele | »Die Jugend hat recht, Frau Schwesig!« | Brücken brauchen Lücken: Altmaier-Knick und Sigmar-Senke | Große Personalnot im Wirtschaftsministerium? | Die angebliche Deindustrialisierung | Atomenergie – der ewige Kai aus der Kiste | Es gibt Alternativen – wir müssen sie nur nutzen |
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Kapitel
10: Wie es endet, liegt an uns |
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Allen Widerständen zum Trotz ist in Deutschland eine quicklebendige Erneuerbare-Energien-Wirtschaft entstanden, die zugleich demokratische Innovationen wagt. Bürgerenergie-Kommunen führen vor, wie es gehen könnte: Die Wärmewende würde uns von Putins Gas befreien und die Verkehrswende von Autokraten-Öl. Erneuerbare Energien sind Friedens-, Freiheits- und Wohlstandsenergien. Wir müssen sie nur endlich mit aller Entschlossenheit und Kraft konsequent umsetzen! |
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Die MacGyvers der Energiewende | Fossile Werbefilme enden im Albtraum | Bürgerenergie bringt frischen Wettbewerb in den Markt | Contra Putins Gas heißt pro Wärmewende | Der faire Schlüssel zur Wärmewende: Warmmiete | Wasserstoff im Tank – eine aussichtslose Champagner-Wette | Der finale Wettkampf zweier Energiesysteme | Was Greta Thunberg kann, können wir alle |
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Literatur, Danksagung |
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Leseprobe |
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Zitate aus Kapitel 10: Wie es endet, liegt an uns: |
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(…)
In meinem letzten Buch Mondays
for Future habe
ich die vielfältigen Möglichkeiten zusammengetragen,
wie wir – nach den Demonstrationen am Freitag, den
Klimapartys am Samstag und den unzähligen Sonntagsreden –
am Montag endlich zum Handeln kommen. |
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Siehe auch |
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Interview: Wir haben nur noch ein kleines Zeitfenster, um das Schlimmste zu verhindern |
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Scientists for future: Offener Brief zu dem Beitrag in der ZEIT Nr. 9, S. 22 (2023): „Sie macht Wind“ |
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Claudia Kemfert: Mondays for Future – Freitag demonstrieren. Am Wochenende diskutieren. Ab Montag anpacken und umsetzen. |
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