langelieder > Bücherliste > Club of Rome 2012 |
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Jorgen
Randers |
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Website zum Buch: www.bericht-2052.de |
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Siehe auch: |
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Dennis und Donella Meadows, Erich Zahn, Peter Milling – Die Grenzen des Wachstums (1972) |
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Donella und Dennis Meadows, Jørgen Randers – Die neuen Grenzen des Wachstums (1992) |
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Donella Meadows, Jørgen Randers, Dennis Meadows – Grenzen des Wachstums – Das 30-Jahre-Update (2006) |
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Club of Rome (Hrsg): Earth for All – Ein Survivalguide für unseren Planeten (2022) |
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Jorgen Randers, einer der Co-Autoren von „Grenzen des Wachstums“, hat ein Szenario für die nächsten 40 Jahre erstellt; er stützt sich dabei auf globale Prognosen führender Wissenschaftler, Ökonomen und Zukunftsforscher. Trotz der überwiegend düsteren Prognosen glaubt Randers nicht an einen globalen Kollaps, denn »der Anpassungsprozess der Menschheit an die Grenzen dieses Planeten hat begonnen«. Aber der Report gibt auch keine Entwarnung, denn die Zukunft wartet mit gewaltigen Herausforderungen auf, wird geprägt sein von sozialen Unruhen und zahlreichen Umbrüchen. Sie zu meistern wird unsere Jahrhundertaufgabe sein. (Aus der Verlagsankündigung) |
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»Meine Prognose deutet auf keine unlösbaren Probleme in Bezug auf Öl, Nahrungsmittel, Wasser oder andere Ressourcen hin. (…) Die größte Herausforderung in unserer gemeinsamen Zukunft ist also nicht das Lösen der Probleme, sondern die Entscheidung, sie auch lösen zu wollen.« (Seite 277) |
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Jahrgang 1945, ist Autor zahlreicher Bücher und wissenschaftlicher Berichte. Er war Co-Autor des Reports »Die Grenzen des Wachstums« (1972) und mitverantwortlich für die Aktualisierungen der Jahre 1992 und 2004. Von 2004 bis 2009 war er Generaldirektor des World Wildlife Fund; heute ist er Dozent für Klima- und Zukunftsfragen an der renommierten Norwegischen Business School in Oslo. |
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Inhaltsverzeichnis |
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Danksagung |
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Vorwort: Was wird die Zukunft bringen? |
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Wird
die Welt zusammenbrechen? |
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TEIL 1: HINTERGRUND |
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1 |
Sorgen um die Zukunft |
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Warum
jetzt? |
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2 |
Fünf große Fragen im Blick auf 2052 |
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Die
Nachhaltigkeitsrevolution |
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TEIL 2: MEINE GLOBALE PROGNOSE |
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3 |
Die meiner Prognose zugrunde liegende Logik |
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Der
Leitstern |
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4 |
Bevölkerung und Konsum bis 2052 |
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Die
Bevölkerungszahl wird ihren Höchststand erreichen |
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5 |
Energie und CO2 bis 2052 |
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Die
Energieeffizienz wird weiter zunehmen |
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6 |
Ernährung und Fußabdruck bis 2052 |
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Die
Nahrungsmittelproduktion wird eine geringere Nachfrage
befriedigen |
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7 |
Die nicht-materielle Zukunft bis 2052 |
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Geringeres
Brutoinlandsprodukt: Weniger Druck auf die globalen
Wachstumsgrenzen |
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8 |
Der Zeitgeist von 2052 |
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Fragmentierung:
Betonung lokaler Lösungen |
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TEIL 3: ANALYSE |
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9 |
Gedanken über die Zukunft |
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Die
Motoren der Veränderung |
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10 |
Fünf regionale Zukünfte im Blick auf 2052 |
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Die
Vereinigten Staaten |
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11 |
Vergleich mit anderen Zukünften |
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Der
Vergleich mit einem globalen Computermodell |
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12 |
Welche Möglichkeiten haben wir noch? |
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Vorgehen
einer idealen Weltgemeinschaft |
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Schlussbemerkung |
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Anhang |
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1.
Zusammenfassung |
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Anmerkungen |
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Über den Autor |
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Leseprobe |
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siehe: www.oekom.de/fileadmin/buecher/PDF_Leseprobe/2052_Leseprobe.pdf |
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Zitate |
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Seite 196: »(…) Zu meiner großen Überraschung weicht das Endresultat doch deutlich von dem ab, was ich ursprünglich erwartet hatte. Ich war eigentlich auf eine trostlose Zukunft gefasst, die Mitte des 21. Jahrhunderts in einer wie immer gearteten Umweltkatastrophe enden musste. (…) Die Welt der Zukunft, auf die ich stieß, stellt sich jedoch sehr viel differenzierter dar: Während manche Regionen ganz gut wegkommen, erleben andere einen dramatischen Niedergang und Anarchie; überall jedoch wird man sich mit immer unberechenbarerem Wetter auseinandersetzen müssen und für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts sind noch heftigere klimatische Verhältnisse zu befürchten. Die Zukunft, auf die ich stieß, wird außerdem bestimmt durch Urbanisierung: Auf der Suche nach Entwicklungsmöglichkeiten, Sicherheit und Stärke drängen sich die Menschen in riesigen Metropolen zusammen. Pro Kopf gerechnet ist diese Welt ärmer als erwartet und die vorherrschende Lebensweise sagt mir persönlich nicht besonders zu – vielen anderen möglicherweise schon. Die Menschen werden fern der verschwindenden Natur mit ihren Wechselfällen in einer künstlichen, städtischen Umgebung leben und medial bestens vernetzt sein. Auf Rohstoffknappheit in größerem Umfang bin ich nicht gestoßen, da sich die Welt der Zukunft in materieller Hinsicht kleiner und ärmer darstellt, als ursprünglich angenommen. Am Ende kam ich zu dem Schluss, dass es bis 2052 zwar ganz passabel weitergehen wird, aber die Welt ist dann auf einem Weg, den ich wirklich fürchte – auf dem Pfad eines sich selbst verstärkenden Klimawandels hin zur Klirnakatastrophe in der zweiten Jahrhunderthälfte. Die Welt sieht keinesfalls einer wohlgeplanten Zukunft in Nachhaltigkeit entgegen.« |
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Seite 277: »Meine Prognose deutet auf keine unlösbaren Probleme in Bezug auf Öl, Nahrungsmittel, Wasser oder andere Ressourcen hin. (…) Die Weltwirtschaft verfügt über enorme Kräfte, die Gesellschaft muss nur entscheiden, sie auch zu nutzen. Die größte Herausforderung in unserer gemeinsamen Zukunft ist also nicht das Lösen der Probleme, sondern die Entscheidung, sie auch lösen zu wollen. Das erfordert viel Überzeugungsarbeit: Menschen und Kapitaleigner müssen überzeugt werden, kurzfristig Opfer zu bringen, die Ärmel hochzukrempeln und mit anzupacken. Die Einsicht, dass wir handeln müssen, wird kommen. Aber spät. Und das Handeln selbst wird noch später kommen. Und noch später erst sehen wir die Ergebnisse des Handelns. Die Menschen werden also ziemlich lange mit dem ungelösten Problem leben müssen. Warten, bis ›der Markt‹ den Startschuss zum Handeln gibt, wird die Zeit aufgezwungener Opfer nur verlängern. Eine weitsichtige politische Führung könnte der Gesellschaft einen Tritt vors Schienbein versetzen und sie so zum Handeln bringen. Wahrscheinlich ist aber, dass die demokratische Mehrheit der Wähler mit ihrer kurzfristigen Perspektive dies verhindert.« |
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Seite 298/299: »Was wäre, wenn die führenden Politiker weltweit beschließen würden, im Rahmen eines gemeinsamen Plans 20 Jahre lang jedes Jahr fünf Prozent des weltweiten BIP zur Lösung des Klimaproblems zu verwenden? Das würde bedeuten, dass fünf Prozent der arbeitenden Bevölkerung und fünf Prozent des Kapitals für die Herstellung und Erbringung klimafreundlicher Güter und Dienstleistungen arbeiten würden. Dieses große Projekt würde das Klimaproblem lösen. Nach 20 Jahren gemeinsamer und gut geplanter Anstrengungen wäre die Weltwirtschaft emissionsfrei. – Eine sehr einfache Möglichkeit, dies zu erreichen, wäre eine Kohlenstoffsteuer von 100 KKP-Dollar pro Tonne CO2, die am Abbaupunkt der Kohle, an der Ölquelle und am Eintrittspunkt des Gases in die Pipeline erhoben wird. Dies würde pro Jahr drei Billionen KKP-Dollar (100 KKP-Dollar für jede der 32 Milliarden Tonnen CO2, die derzeit jedes Jahr ausgestoßen werden) generieren, was fünf Prozent des weltweiten BIP im Jahr 2010 von 67 Milliarden KKP-Dollar jährlich entspreche. Das Geld könnten die Regierungen von den Energiekonzernen eintreiben, die die Kosten an die Verbraucher weiterreichen würden. Die Regierung könnte allen Bürgern genau diese Extrakosten erstatten, allerdings mit einem pauschalen Pro-Kopf-Betrag. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien enorm steigern und die Beseitigung fossiler Energie beschleunigen. Die Regierung könnte den Prozess weiter vorantreiben, indem sie einen Teil des Geldes als vorübergehende Subvention in Projekte steckt, die zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.« |
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Seite 299: »Der Weg ins Jahr 2052 wird dornenreich und voller Konflikte sein – wie immer bei einem Paradigmenwechsel. Diejenigen, die an das alte System glauben, die Wachstumsbefürworter, werden sich für eine Fortführung des fossilen Zeitalters einsetzen und erbittert für das kämpfen, was sie für die richtige Lösung halten, auch weil diese angeblich richtige Lösung ihnen ihre Privilegien sichert. (…) Die Wachstumsbefürworter werden mit ihrem Versuch, das Problem auszusitzen und darauf zu hoffen, dass Technik und Markt die Sache schon regeln werden, zur Verschärfung beitragen. – Widerstand gegen die Wachstumsbefürworter leisten die Nachhaltigkeitsmahner, ein bunter Haufen, der nur eines gemein hat: einen längeren Zeithorizont. (…) Die Nachhaltigkeitsfraktion wird am Ende den Sieg erringen, aber nicht schnell genug, um Schaden vom Planeten abzuwenden. Sie wird erst dann siegen, wenn die Zerstörung durch Klimawandel, Ressourcenerschöpfung, Biodiversitätsverlust und wachsende Ungerechtigkeit sichtbar und fühlbar geworden ist. (…) Sie wird erst dann siegen, wenn der Bedarf an Nachhaltigkeit (…) kein akademisches Thema mehr ist, sondern ein Blick aus dem Fenster genügt (…).« |
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Seite 309: »Die Welt muss lernen, mit geringerem Wirtschaftswachstum als heute üblich zu leben. Das gelingt uns nur, wenn wir auch lernen, wie man ohne Wachstum umverteilt. (…) Aber wenn es nicht die Weisen und Weitsichtigen sind, die für mehr Gerechtigkeit sorgen, dann werden es die Jungen und Arbeitslosen sein, die ihnen Beine machen. (…) Die Jungen werden nicht unbedingt gewalttätig rebellieren, aber doch so stark, dass sie die Besitzverhältnisse hinter den Zahlen der Bilanzposten in Banken und Volkswirtschaften nachhaltig verändern.« |
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Seite 404: »(…) ich bin der Meinung, dass die größte Herausforderung in unseren eigenen Köpfen bestanden werden muss. Es ist überraschend schwierig, optimistisch zu bleiben, wenn man im tiefsten Herzen weiß, dass die Welt auf eine Katastrophe zusteuert. Selbst wenn man ein ansonsten perfektes und befriedigendes Leben führt, ist es doch ermüdend zu wissen, dass so viel systematisch unternommen wird, um unsere gemeinsame Zukunft zu zerstören. Daher noch ein paar letzte ermutigende Worte: Lassen Sie sich von der drohenden Katastrophe nicht die Laune verderben. Lassen Sie sich von der Aussicht auf eine suboptimale Zukunft nicht alle Hoffnungen zerstören. Hoffen Sie auf das Unwahrscheinliche! Arbeiten Sie auf das Unwahrscheinliche hin! Denken Sie außerdem daran: Selbst wenn wir unseren Kampf um eine bessere Welt verlieren, wird es die Welt trotzdem auch in Zukunft geben. Und die Welt wird eine Zukunft haben, nur eben nicht so schön und harmonisch, wie sie hätte sein können.« |
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Seite 406/407 (Zusammenfassung): »Der Anpassungsprozess der Menschheit an die Grenzen des Planeten hat tatsächlich begonnen. In den kommenden 40 Jahren werden die Anstrengungen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, weitergeführt werden. Der künftige Anstieg der Weltbevölkerung und des weltweiten BIP wird nicht nur durch diese Anstrengungen verlangsamt, sondern auch durch einen rapiden Rückgang der Fertilität infolge der Urbanisierung, durch den Rückgang der Produktivität aufgrund sozialer Unruhen und durch die andauernde Armut unter den Ärmsten zwei Milliarden Menschen auf der Welt. Gleichzeitig werden beeindruckende Fortschritte in der Ressourceneffizienz und bei klimafreundlichen Lösungen gemacht. Der Fokus wird sich von der Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens auf das menschliche Wohlergehen verlagern. – Dennoch: Die breite Datenbasis von 2052 lässt den Schluss zu, dass die Menschen zu langsam reagieren. Der kritischste Faktor sind die anthropogenen Treibhausgasemissionen. Diese Emissionen werden so hoch bleiben, dass unsere Enkel in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich mit einer sich selbst verstärkenden und damit unkontrollierbaren globalen Erwärmung leben müssen.« |
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Seite 405 (Schlussbemerkung): »Es bleibt mir nur noch eines zu sagen: Bitte helfen Sie mit, dass meine Prognose sich als falsch erweist. Gemeinsam können wir eine bessere Welt erschaffen.« |
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Kommentar |
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Was
mir beim Lesen als erstes positiv auffällt, ist, dass Jorgen
Randers sich nicht als anonymer, unbeteiligter Datenlieferant im
Hintergrund hält, sondern dass er seine Nachricht als
betroffener Zeitgenosse vorbringt, der sehr wohl auch
durchblicken lässt, wie es ihm selbst dabei geht. Dadurch
wird der Bericht für mich zum Vortrag eines guten Lehrers,
dem ich gespannt folge, zu einer lehrreichen Erzählung, die
mich tiefer beeindruckt als eine große Sammlung von
Wertetabellen und Diagrammen, und mich auch tiefer in eine
bewusste Auseinandersetzung mit dem heiklen Thema
verwickelt. |
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Ernst Weeber |
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(Dieser Kommentar wurde auch als „Kundenrezension“ bei Amazon eingestellt) |
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