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Hermann Scheer
Der EnergEthische Imperativ

100 % jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist


München 2010 (Antje Kunstmann); 272 Seiten; ISBN 978-3-88897-683-4






Nie war eine Inventur der Energiedebatte nötiger als heute. Über wohlfeilen Sympathiekundgebungen für erneuerbare Energien, über der Diskussion um „Jahrhundertprojekte“ wie Desertec und „Brückentechnologien“ droht das wahre Ziel aus den Augen zu geraten: 100 % jetzt. Eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien ist möglich. Wer sie nicht unverzüglich in Angriff nimmt, handelt unverantwortlich und beschwört neue Krisen herauf.

Beschleunigung ist daher das Kernthema dieses Buches. Der streitbare Politiker und Vorkämpfer für erneuerbare Energien leuchtet hinter den Scheinkonsens, der auch Teile der Umweltbewegung erfasst hat. Er zeigt die wahren Konfliktlinien auf, nennt Bremser und Blockierer beim Namen, bilanziert die verschiedenen Konzepte nach ihren Wirkungen und Erfolgsaussichten und beschreibt Schlüsselprojekte, die den Wechsel zu erneuerbaren Energien beschleunigen und atomare oder fossile „Brücken“ überflüssig machen können.


Hermann Scheer


geb. 1944, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, war seit 1980 Mitglied des deutschen Bundestages, seit 1988 Präsident von EUROSOLAR, der Europäischen Vereinigung für erneuerbare Energien, und seit 2001 Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien. Wurde für sein Engagement mehrfach international ausgezeichnet, u.a. mit dem Alternativen Nobelpreis (1999). Er starb am 14. Oktober 2010.


Inhaltsverzeichnis


Einleitung: Energiewechsel – die ultimative Herausforderung






TEIL I: Bestandsaufnahme






1. Keine Alternative zu erneuerbaren Energien: Der lange verdrängte naturgesetzliche Imperativ







A. Die Macht des Bestehenden: Das Weltbild der fossilen und atomaren Energieversorgung




B. Fehleinschätzungen: Die Hermetik konventionellen Energiedenkens




C. 100-Prozent-Szenarien: Von technischen Möglichkeiten zu Strategien




D. Strukturkonflikt: Das Spannungsverhältnis zwischen konträren Energiesystemen




E. Mobilmachung: Der Energiewechsel als gesamtpolitische Herausforderung







2. Methoden und Psychologie des Verlangsamens: Lähmungen, Aufschübe und (un)freiwillige Allianzen







A. Organisierter Minimalismus: Weltklimakonferenz und Emissionshandel in der Konzeptfalle




B. Brüchige Brücken: Atomenergie und CCS-Kraftwerke um jeden Preis?




C. Markt-Autismus: Die vier Wettbewerbslügen über erneuerbare Energien




D. Mangelnde politische Zivilcourage: Das Ausspielen der Zukunft durch die Gegenwart







3. Supergrids als pseudoprogressive Bremse: Desertec und Nordseeprojekt als neue Gigantomanie








A. Supergrids: Langwierige Umwege zu erneuerbaren Energien




B. Technologie ohne Soziologie: Das unkalkulierbare Desertec-Projekt




C. Windige Rechnungen: Die wirtschaftlichen Konsequenzen von Seatec




D. Prioritätenkonflikt: Der politische Mißbrauch von Supergrid-Konzepten gegen dezentrale Stromerzeugung







TEIL II: Menschen, Gestaltungsräume und Technologien für 100 % erneuerbare Energie






4. Beschleunigung: Freie Entfaltung erneuerbarer Energien statt technokratischer Planifikation







A. Systembrecher: Das wachsende technische Potenzial für Energieautonomien




B. Akteure: Die gesellschaftliche und ökonomische Bewegung zu erneuerbaren Energien




C. Vorränge: Der zeitgemäße ordoliberale Rahmen für eine gesellschaftsfähige Energieversorgung




D. Gemeingut: Die Schlüsselrolle kommunaler Energievorsorge







5. Produktive Fantasie: Der Energiewechsel als ökonomischer Imperativ








A. Synergien: Neue Produkte für multifunktionale Anwendungen




B. Konversionen: Die Umwidmung unproduktiver Wirtschaftszweige




C. Befreiung: Die Chance der Entwicklungsländer und eine „Desert-Economy“




D. Vorbeugung: Die Zukunftschance der Energieexportländer







6. »Agenda 21« Reloaded: Weltföderale Initiativen zum Energiewechsel








A. 350 ppm: CO2-Rückholaktionen für expandierende Land- und Forstwirtschaften




B. »Nullzins« für Nullemission: Entwicklungsfinanzierung für erneuerbare Energien




C. Humanpotenzial: Internationale Ausbildungsoffensiven und die Rolle der IRENA




D. Die Abwicklung des Atomzeitalters: Ausstieg aus der Atomenergie durch weltweites Atomwaffenverbot







7. Wertentscheidung: Gesellschaftsethik statt Energieökonomismus






Anmerkungen


Leseprobe


Einleitung
Energiewechsel – die ultimative Herausforderung






Alle Welt redet neuerdings von erneuerbaren Energien, mit Sympathie wie für schönes Wetter. Kaum jemand bestreitet noch, dass erneuerbare Energien die Perspektive für die Energieversorgung der Menschheit darstellen. Diese Einsicht galt lange Zeit als Hirngespinst.

Dieser Wahrnehmungswandel ist erst wenige Jahre alt. Im Mai 2002 war ich von der UN zu einer Sitzung in ihrem New Yorker Hauptquartier eingeladen, um in einer kleinen Gruppe ausgewählter Personen ein Problem bereinigen zu helfen, das dem damaligen UNGeneralsekretär Annan aufgefallen war. Die UN stand in der letzten Phase ihrer Vorbereitungen zur »Weltkonferenz über nachhaltige Entwicklung«, die dann im August in Johannesburg stattfand. Aber in dem auf mehreren Vorbereitungskonferenzen erarbeiteten Entwurf für die Abschlusserklärung fehlte jeder Hinweis auf die schlüsselhafte Bedeutung erneuerbarer Energien für eine nachhaltige Entwicklung der Weltzivilisation. Wir sollten nun Formulierungsvorschläge erarbeiten, um diese Lücke zu füllen. Die Episode zeigt, wie tief und verbreitet die Ignoranz gegenüber erneuerbaren Energien noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts war.

Die heutige weltweite Aufinerksamkeit für erneuerbare Energien entstand gegen den politischen, wirtschaftlichen und publizistischen Mainstream der Energiediskussion. Dieser ist nach wie vor gefangen im Weltbild einer Energieversorgung, die von fossilen Energien und der Atomenergie geprägt ist. Die wenigen Wegbereiter eines »Solarzeitalters«, in dem weder Atomenergie noch fossile Energien gebraucht werden, stießen noch in den 1990er Jahren auf tiefsitzende mentale und massive praktische Barrieren. Diese scheinen heute überwunden, aber mehr in Worten als im Denken und in Taten. Vollmundige Bekenntnisse von Regierungen und Energiekonzernen, in denen der Eindruck vollen Engagements für erneuerbare Energien erweckt wird, trüben den Blick für die praktischen Prioritäten. Obwohl Energiekonzerne inzwischen auch in erneuerbare Energien investieren, setzen sie immer noch in erster Linie auf die konventionellen Energien – möglichst bis zum letzten Tropfen Öl, bis zur letzten Tonne Kohle oder Uran und zum letzten Kubikmeter Erdgas, den für sie höherwertigen Energien, weil sich Sonnenwärme oder Wind nicht als Ressourcen verkaufen lassen. Aus dem Widerstand gegen erneuerbare Energien ist eher eine Vereinnahmungs- und Hinhaltestrategie geworden. Die immer dringlichere Umorientierung soll nur in vorsichtigen und dabei oft fragwürdigen Schritten in die Wege geleitet werden.

Immerhin: Inzwischen wird allseits anerkannt, dass die Zukunft der Energieversorgung in den erneuerbaren Energien liegen muss. Die vielfältigen Gefahren und Grenzen der Förderung und Produktion fossiler und atomarer Energien sind unübersehbar geworden. Schon deshalb können erneuerbare Energien nicht länger übergangen werden, zumal sie mit beeindruckenden Zuwachsraten aufwarten. Allein zwischen den Jahren 2006 und 2008 haben sich die weltweiten jährlichen Investitionen in erneuerbare Energien von 63 Mrd. auf 120 Mrd. US-Dollar verdoppelt. Die weltweit installierte Kapazität an Windkraftanlagen wuchs zwischen 2006 und 2009 von 74.000 auf 135.000 MW und die der netzverbundenen Photovoltaik-Anlagen von 5.100 auf 19.000 MW. Mit dem Eingeständnis ihres umfassend nutzbaren Potenzials hat die Auflösung des atomar/fossilen Weltbildes begonnen. Ihre psychologische Kraft ist, dass sich mit ihnen die realistische Hoffnung einer auf Dauer gesicherten und gefahrlosen Energieversorgung verbindet. Sie repräsentieren daher einen den atomaren und fossilen Energien überlegenen gesellschaftlichen Wert. Für das Denken über Energie ist das der springende Punkt.

Wer erkennt, dass erneuerbare Energien nicht nur eine Ergänzung zur gegenwärtigen Energieversorgung darstellen, sondern eine greifbare und umfassende Alternative, kann sich dieser kaum noch verweigern. Bei tatsächlich freier Wahlmöglichkeit werden sich die meisten Menschen für erneuerbare Energien und gegen Atomkraft oder fossile Energien entscheiden. Deutschland liefert dafür das praktische Beispiel. Nach dem im Jahr 2000 in Kraft getretenen Erneuerbare-Energien-Gesetz stieg deren Anteil an der Stromversorgung bis 2009 trotz anhaltender Widerstände von 4,5 auf 17 Prozent und ihr Anteil an der gesamten Energieversorgung von 3 auf 10 Prozent. Parallel dazu wuchs das Vertrauen der Menschen in dieses Energiepotenzial – und damit die Hoffnung und Erwartung, möglichst bald ganz darauf setzen zu können. 90 Prozent der Menschen in Deutschland sind nach Umfragen für einen weiteren massiven Ausbau, 75 Prozent wollen diesen in ihrer Heimatregion – und würden dafür sogar höhere Energiekosten akzeptieren. Weniger als 10 Prozent befürworten neue Atom- oder Kohlekraftwerke! Diese hohe Popularität ist trotz ausgiebiger Denunzierung erneuerbarer Energien entstanden, wie sie von konventionellen Energieunternehmen und dem Gros der Energieexperten in der Öffentlichkeit jahrzehntelang mit hohem medialem Aufwand betrieben wurde und notorisch weiter betrieben wird. Dennoch sind beide im Kampf um die öffentliche Meinung in Rückstand geraten – einem Kampf, der unvermindert anhält, inzwischen jedoch mit subtileren Methoden fortgesetzt wird.

Die Diskussion rankt sich heute vor allem um die Frage, wie groß der Zeitbedarf für einen vollständigen Wechsel zu erneuerbaren Energien ist. Kann dieser erst bis 2100 erfolgen? Oder bereits bis 2050? Meiner Überzeugung nach kann dieser Wechsel schneller realisiert werden, wenn wir alle dafür notwendigen Kräfte mobilisieren: weltweit im Zeitraum etwa eines Vierteljahrhunderts und in einigen Ländern und Regionen auch schon früher. Realisierbar ist dieser Wandel nicht nur aufgrund des enormen natürlichen Potenzials der erneuerbaren Energien, sondern auch angesichts des bereits verfügbaren technologischen Potenzials. Er ist nicht nur aus ökologischen Gründen geboten, sondern auch aus klar erkennbaren Gründen wirtschaftlicher Existenzsicherung. Er ist keine untragbare Belastung, sondern eine umfassende neue wirtschaftliche Chance für die Industrieländer und die große Chance für die Entwicklungsländer. Das wichtigste Potenzial dafür ist jedoch das der Menschen. Sie für erneuerbare Energien zu aktivieren, vor allem »die Politik« und »die Wirtschaft«, ist entscheidend. Es erfordert eine beispiellose politisch-kulturelle Kraftanstrengung. Doch historisch beispiellos ist auch die Herausforderung, vor der wir stehen. Sie ist umso schwieriger zu bewältigen, je länger wir sie vor uns herschieben. Zu viel Zeit ist schon verspielt worden.

Warum, wann und wie?

Wird der Wechsel von atomaren und fossilen zu erneuerbaren Energien nur bruchstückhaft und schrittweise vollzogen, stürzt die Weltzivilisation mit hoher Wahrscheinlichkeit in einen alle und alles erfassenden Krisentaumel: Dramatische Klimaveränderungen drohen ganze Lebensräume unbewohnbar zu machen und lösen Massenelend und Wanderungsbewegungen von Hunderten Millionen Menschen aus. Dies bürdet den Gesellschaften mehr Anstrengungen und Kosten für Schadensbegrenzungen auf, als für den Wechsel zu erneuerbaren Energien nötig sind. Schon rufen die Verknappung und Verteuerung atomarer und fossiler Energieressourcen einschneidende wirtschaftliche und damit soziale Brüche in den Industrieländern hervor und lassen die Entwicklungsländer immer weiter verarmen. Es drohen zunehmende internationale Konflikte über die Zugänge zu den Restressourcen, bis hin zu Ressourcenkriegen. Ungelöst und auch unlösbar bleiben die Probleme der Atomenergie, von den ständig schwelenden Sicherheitsgefahren des laufenden Betriebs bis zu denen des Atomterrorismus und dem Jahrtausendmenetekel des Atommülls. Der enorme Wasserverbrauch atomarer und fossiler Kraftwerke verschärft in immer mehr Regionen die Wasserkrise. Die Gesundheitsgefahren der atomaren und fossilen Energieversorgung mehren sich, und die Verseuchung der Meeresbiologie durch Erdöle erstreckt sich bis in die Nahrungskette. All diese gleichzeitig auftretenden und sich gegenseitig verschärfenden Krisen treffen die Gesellschaften ins Mark. Sie signalisieren, weit mehr als die globale Finanzkrise, die Einsturzgefahr des auf fossiler und atomarer Energiebasis entstandenen industriellen Zivilisationsmodells. Dieses hat sowohl in seiner kapitalistisch-marktwirtschaftlichen wie in seiner sozialistisch-planwirtschaftlichen Variante die Lebensgrundlagen bereits schwer beschädigt.

Jedes für den umfassend angelegten und vollständigen Wechsel zu erneuerbaren Energien versäumte Jahr ist deshalb ein verlorenes. Dieser Wechsel ist die ultima ratio: der letztmögliche Weg, existenzielle Gefahren abzuwenden, die irreversibel werden können. Er hat einen ultimativen Stellenwert, weil es keine andere Möglichkeit zur naturgemäßen und dauerhaften Energieversorgung der Menschen gibt. Die Folgen der überkommenen Energieversorgung zwingen uns daher zu unverzüglichem konsequenten Handeln.

Wohlfeile Bekenntnisse zu erneuerbaren Energien sagen wenig darüber aus, welcher Stellenwert ihnen tatsächlich zuerkannt wird: ein erst-, zweit- oder drittrangiger? Bei wem stellt dieses Bekenntnis lediglich ein Zugeständnis an eine besorgte Öffentlichkeit dar? Sind tatsächlich alle bekehrt, die die erneuerbaren Energien so lange negierten? Wird der Wechsel als zwingend geboten oder als aufschiebbar betrachtet? Von Mahatma Gandhi stammt der Satz: »First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.« In welcher der drei erstgenannten Phasen wir uns befinden, ist je nach Land und dessen Diskussions- und Entwicklungsstand unterschiedlich. Mehr als die Hälfte der weltweit eingeführten Windkraftkapazitäten wird in nur sechs Ländern eingesetzt (USA, Deutschland, China, Dänemark, Spanien und Indien). Etwa die Hälfte der weltweit netzintegrierten Photovoltaik-Anlagen ist allein in Deutschland installiert. Die installierten Kapazitäten für solarthermische Energieversorgung konzentrieren sich zu über 80 Prozent auf China und die Länder der Europäischen Union. Offensichtlich gibt es in zu vielen Ländern immer noch allzu viele, die die erneuerbaren Energien praktisch ignorieren.

Die einen entschuldigen ihr Zaudern damit, dass der Wechsel zu erneuerbaren Energien »viel Zeit« brauche und zu große und schnelle Schritte dahin eine unzumutbare wirtschaftliche Belastung darstellen würden. Manche glauben das wirklich, andere wollen mit dieser Ausrede nur Zeit gewinnen, um möglichst lange weitermachen zu können wie bisher. Den einen mangelt es an Mut, die Strukturen der konventionellen Energieversorgung aufzubrechen; andere sind hilf- und konzeptlos, wie der Energiewechsel praktisch umgesetzt werden könnte. Gute Absichten sind noch keine Handlungskompetenz, sondern nur eine Vorbedingung dafür.

Immerhin ist die Zeit vorüber, in der es bereits heftiges Sperrfeuer gab, wenn jemand nur öffentlich deklarierte, dass erneuerbare Energien eine durchgängige Alternative zur Atomenergie und zu fossilen Energien sein könnten. Selbst das Ignorieren und Belächeln, die beiden ersten von Gandhi definierten Phasen einer sich letztlich durchsetzenden Idee, waren ja bereits gezielte Methoden des Bekämpfens erneuerbarer Energien. Weil heute die Frage, ob eine Energieversorgung allein mit erneuerbaren Energien möglich sein könnte, grundsätzlich überwiegend mit »ja« beantwortet wird, haben viele den Eindruck, dass der Konflikt über sie abgeflaut sei und sich ein grundsätzlicher Konsens herausgebildet habe. Nunmehr gehe es »nur noch« um das Wann und das Wie. Hier stellen sich allerdings entscheidende Fragen:







Auf welche Altenergien – also Atomenergie und/oder fossile Energien – soll gesetzt werden, bis alle Energiebedürfnisse allein von erneuerbaren Energien befriedigt werden können?

Welche der verschiedenen Optionen erneuerbarer Energien sind vorzuziehen und wie können sie sich gegebenenfalls wechselseitig ergänzen? Wie groß ist der Bedarf an Energiespeichern tatsächlich?

In welchen Strukturen sollen die erneuerbaren Energien verfügbar gemacht werden: in dezentralen und/oder zentralen?

Welche politischen Konzepte sind für die generelle Transformation zu erneuerbaren Energien ausschlaggebend? Muss der Schwerpunkt auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene liegen?

Welche Akteure können den Energiewechsel vorantreiben, und welche Rolle spielt dabei die konventionelle Energiewirtschaft?







Welche Antworten gegeben werden, ist von höchster politischer und wirtschaftlicher Brisanz und hat entscheidenden Einfluss darauf, wie die wichtigste Frage beantwortet wird: die Zeitfrage. Kann der historisch fällige, vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien so rechtzeitig realisiert werden, dass wir den von der konventionellen Energieversorgung verursachten Tragödien noch entkommen können? Wer und was bremst, und wie kann die Entwicklung beschleunigt werden? Vor allem an dieser Frage müssen sich alle zuvor gestellten messen lassen.

(...)


Siehe auch


Hermann Scheer: Atomenergie oder Erneuerbare Energie? Oder: Wer ist Godot?Eine Antwort auf James Lovelock ("Gaias Rache"), der sich (befremdlicherweise) eine Energiewende ohne Atomenergie nicht vorstellen kann.



Hermann Scheer: EnergieautonomieEine neue Politik für Erneuerbare Energien