langelieder > Bücherliste > Wende der Titanic 2005 |
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Herbert
Rauch / Alfred Strigl |
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Die
Wiener Deklaration ist in einem mehrmonatigen, ehrenamtlichen und
freiwilligen Diskursprojekt im Zeitraum zwischen Sommer 2004 und
Sommer 2005 entstanden. Die Initiatoren der Organisation
„European Sustainable Development – ESD“ hatten
bereits einige Zeit zuvor, seitdem Herbst 2002, zu mehreren
hochrangigen, regelmäßig stattfindenden
„Strategiegesprächen“ geladen. Durch persönliche
Ansprache konnten im Laufe der Zeit Entscheidungsträger aus
Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Medien, Verwaltung,
Religion, Kunst u. a. Bereichen als Vortragende und Mitdenkende
gewonnen werden. Die Themen waren stets von einer ganzheitlichen
und systemischen Betrachtung der gegenwärtigen
Globalsituation geprägt. Besprochen wurden unterschiedliche
Zukunftsperspektiven zur Weiterentwicklung unserer Welt im
Allgemeinen als auch der Rolle Europas und der Nationalstaaten
wie Österreich im Speziellen. Eine zentrale Grundfrage
lautete stets: „Wie ist Nachhaltige Entwicklung
machbar?“ |
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(aus: Entstehungsgeschichte und Dank) |
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Herbert Rauch |
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Rechts- und Sozialwissenschaftler, Begründer und Leiter des Instituts für Sozialanalyse, Schwerpunkt Regionalforschung; u.a. Univ.-Lektor in USA, Mitbegründer und stellv. Präsident von ESD (European Sustainable Development). |
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Alfred Strigl |
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Biochemiker und Wirtschaftswissenschaftler, Geschäftsführer am Österreichischen Institut für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN), Gründungsmitglied des Sustainable Europe Research Institute und Präsident von ESD. |
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Inhaltsverzeichnis |
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Entstehungsgeschichte und Dank |
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Vorwort von Ernst Ulrich von Weizsäcker |
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Vorwort von Mathis Wackernagel |
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Gedanken von Tobias Moretti |
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Vorwort der Autoren Herbert Rauch und Alfred Strigl |
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Abstract |
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Wiener Deklaration – Einladung zum Diskurs |
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Die Situation erfordert radikales, an die Wurzeln gehendes Denken |
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Das VEGA-PRINZIP der Wiener Deklaration |
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TEIL I: Ausgangssituation und Zielrichtung |
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Die Titanic-Situation |
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Neuzeit |
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Tabu Kapital |
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Das historische Dilemma von Kapital und Arbeit |
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Globalisierung und Regionalisierung |
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Das historische Dilemma von Freiheit und Gleichheit |
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Die Sackgasse der zur Doktrin gewordenen Gleichheitsideologie |
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Liberalismus und Liberalität vs. Neoliberalismus und Monetarismus |
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Die Rolle der Medien |
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Die Rolle der Demokratie |
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Globale und lokale Intelligenzen |
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Eine Welt-Reform-Bewegung im Entstehen |
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Partizipation und Repräsentation |
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Gegen Fundamentalismus – Für den Mittelstand |
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Neupositionierung des Primats des Politischen |
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Das System und der Wandel – Einstellungen und Reaktionen |
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Transition – Vom Übergang in eine neue Ära |
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Transition – Das Managen des Übergangs |
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Bildung eines starken politischen Neuerungswillens |
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Globale Kooperation – Ein globales Struktur-Konzept ist nötig |
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Stärkung der UNO und Konsens für einen Globalprozess |
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Europa und neue Politikansätze |
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Konkrete Schritte |
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TEIL
II: Zehn konkrete Anforderungen |
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Leitbild: Zukunft, die wir schaffen |
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(1) |
Paradigmenwechsel und ein neuer Gesellschaftsvertrag |
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Nachhaltige Entwicklung als strukturelle Systementwicklung |
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Die Leitwerte gelebter Nachhaltigkeit |
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Warum Verfeinerung? |
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Warum Erdung? |
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Warum Globalsolidarität? |
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Warum Aktivverantwortung? |
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Neue Ökumene und das werdende globale Ethos |
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Gesamtarchitektur: Öko-soziale Lösungen aus einem Guss |
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Ein neuer „mehrseitiger" Arbeitsbegriff ist im Kommen |
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Weltgesellschaftsvertrag |
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(2) |
Weltwirtschaftsverfassung |
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Umbau des zerstörerisch gewordenen Weltfinanzsystems |
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Stufenweise Einführung einer absoluten Ressourcenbegrenzung |
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Konsequenter Umbau des antiquierten Steuerwesens |
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Nachhaltigkeitsfördernde Rahmensetzung |
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Vom Ende der Wachstumsdoktrin |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(3) |
Gesellschafts- und Bürgerpolitik |
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"Verfeinerte Demokratie" und "offene Gesellschaft" als Basis |
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Verankerung einer Treuhand- und Vorsorgepflicht bei „Zukunftgütern“ |
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Gemeinschaftsdienst und Grundsicherung |
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Rückschau auf die Vorschläge zur Gesellschafts- und Bürgerpolitik |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(4) |
Familien-, Gesundheits- und Bildungspolitik |
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Förderung von „erweiterten Haushaltsgemeinschaften" |
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Gesundheitssystem |
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Perspektiven für eine zukunftsfähige Bildungspolitik |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(5) |
Nord-Süd-Kooperation zur Zukunftssicherung |
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Globalisierung, Deglobalisierung – oder ein Weg der Mitte |
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Statt Wirtschaftswachstum: Weltweite „Wirtschaftsverfeinerung“ |
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Nord-Süd-Kooperation mit Komponenten der Co-Finanzierung |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(6) |
Globales Natur-Bewahrungsprograrrm |
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Boden und Land |
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Wasser und Meere |
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Klimawandel |
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Energie |
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Biologische Vielfalt |
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Wald |
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Umweltzerstörung und Auswirkungen auf die Gesundheit |
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Natur – Basis allen Lebens |
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Naturbewahrung: Global Fund for Nature |
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Naturregeneration: Globaler Infrastrukturplan |
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Nachhaltiger Lebensstil – Menschenrechte und -pflichten |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(7) |
Zukunftsfähige Konfliktkultur |
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Krisenmanagement im Sinne Nachhaltiger Entwicklung |
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Präventive Kultur- und Milieupflege |
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Die neue Stärke Europas |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(8) |
Welt-Regierbarkeit (Global Governance) |
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Stärkung und Ausbau der Vereinten Nationen |
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Weltweite Einführung des Subsidiaritätsprinzips |
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Neue Weltkonferenzen |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(9) |
Sofortmaßnahmen - Notwendige Schritte in der Gegenwart |
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Strategische Planung für eine Nachhaltige Entwicklung |
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Modelle der Sofort-Finanzierung |
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Institutionelle Weiterentwicklung durch nachhaltige Innovationen |
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Macht – Und das Verweigern der „institutionellen Frage" |
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Ein breiter Diskurs in Europa zu Grundkonsens und Engagement |
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Zusammenfassung der Hauptaspekte |
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(10) |
Offener Punkt – Ergänzungen |
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Zusammenschau |
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I. „Strukturelle Ansatzpunkte" |
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II. „Lotsen der Wende" |
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III. „Module des Systemumbaus“ |
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Ausblick |
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Kosten und Motivation |
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Nächste Schritte: Leitbild-Konsens, Strukturkonzepte und Allianzenbildung |
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Nachwort von Hanswerner Mackwitz |
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Anhang |
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Arbeitspapier der Diskursgruppe Wien zur Wiener Deklaration |
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Sensitivitätsanalyse zur globalen Systemdiagnose (nach FredericVester) |
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Richard Douthwaite: Why a new international currency is required... |
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Friedrich Hinterberger: Eine neue Zukunft für ein glückliches Europa? |
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Sachregister |
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Namensregister |
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Ausgewählte Literatur |
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Leseprobe |
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Vorwort der Autoren Herbert Rauch und Alfred Strigl (weitere Vorworte siehe www.deutschesfachbuch.de) |
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Dieser Text ist ein Wagnis. Es will vor allem den globalen Schieflagen nachgehen, Tabus ansprechen und ein paar der wichtigsten Zukunftskapitel zusammenbringen. Und, soweit wir sehen, konnte es niemanden ganz zufrieden stellen: Vielen Freunden ist es zu kompliziert, sie wollen es eindringlicher und einfacher. Manchen Intellektuellen ist es eine „unterkomplexe“ Forderungsliste, sie wollen es tiefer und genauer. Den Diskussionspartnern aus dem Management ist es zu abstrakt und unnötig systemkritisch, sie wollen es umsetzbarer und gegenwartsnäher. Den Spirituellen ist es zu freisinnig, den Liberalen zu gemeinschaftsverpflichtend. |
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Die Wiener Deklaration ist ein Fleckenteppich aus vielen Ideen und Konzepten. Es gibt keine hierarchische Gliederung. Bestenfalls ist es eine Kette von Mosaiksteinen, für eine lebensfähige Zukunft. – Wir können es heute noch nicht besser. Es ist eben, so glauben wir, ein Diskursbuch. Aber wir sind überzeugt, dass dieser Diskurs raschest begonnen und weitergeführt werden muss. |
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Wir beginnen ihn, so gut wir können, weil wir das Leben auf diesem Planeten in all seinen vielfältigen Formen, all den Dramen und Erlebnissen, Freuden und Erfahrungen lieben; und noch lange mit unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln "gut leben" wollen, - mit einer fairen Chance für alle, das Abenteuer der Lebens bestehen zu lernen. |
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Das Raumschiff Erde ist in eine gefahrenvolle Titanic-Situation geraten. Die Menschheit – berauscht von der Faszination der Superlative – pflügt sich durch die Wellen der Gegenwart und vernachlässigt – systemverfangen und wie ohnmächtig – die Vorsorge für die Zukunft. – Wir wollen uns aber weder durch die Fassaden von Arroganz noch die Blindheit von Ignoranz, weder durch die Macht der etablierten Strukturen noch einen dem Kommerzinteresse botmäßig gemachten Zeitgeist, dem sich offensichtlich zu viele Politiker, unbedacht oder selbstverstrickt, ergeben haben, in eine globale Krise mit immer tieferen sozialen und ökologischen Katastrophen hineinschlittern lassen. |
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Schon jetzt spielt sich das „angenehme Leben“ in immer engeren Bereichen ab. Immer mehr Menschen, Frauen und Männer, Alte, Jugendliche und Kinder werden an den Rand von Sorge und Elend gedrückt. Aber gleichzeitig spüren wir, dass ein „gutes Leben für alle“ möglich, machbar und greifbar nahe ist. |
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In den Entscheidungsetagen, den Beratungsinstituten und auch an den zahllosen Stammtischen spielt sich heute ein noch leiser, aber immer deutlicher werdender „Kulturkampf“ in allen Gesellschaften ab (und nicht so sehr ein „Kampf zwischen den traditionellen Kulturen"): Es geht im Kern darum, was die neuen Perspektiven und Leitideen sein werden, nach denen sich eine „post-kapitalistische“ Ära formieren wird. |
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Die Linke hat trotz ihrer dialektischen Brillanz eine – wie wir meinen – vorökologische und häufig veraltete Perspektive. Die westliche Rechte zeigt gerade mit zynischer Realpolitik was Monetarismus und Kapitalismus bewirken kann, und treibt so die chancenlosen Peripherien der sogenannten Dritten Welt in die Arme eines fanatischen Fundamentalismus. Wir hingegen sind zutiefst davon überzeugt, dass wir uns alle auf eine konstruktive Entdeckungsreise nach dem „neuen Kontinent der Nachhaltigkeit“ begeben müssen – jenseits und in Überwindung von links und rechts. |
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Diese kann heute noch in einer relativ „sanften Wende" hin zur echten Dauerlebensfähigkeit und Zukunftsfähigkeit realisiert werden. Dazu brauchen wir das neue Leitbild der Nachhaltigkeit mit den Leitlinien der Verfeinerung, Erdung, Globalsolidarität und Aktivverantwortung. Dazu brauchen wir Lernoffenheit und eine ungetrübte, mutige Sicht auf kommende Strukturen. Die Wiener Deklaration will in ihren Forderungen einen aktiven Beitrag leisten, den Kontinent der Nachhaltigkeit und unserer Zukunft wirklich lebendig werden zu lassen. |
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Abstract |
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Wiener Deklaration – Einladung zum Diskurs |
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Die Wiener Deklaration ist Produkt eines mehrmonatigen Diskussionsprozesses, in dem ESD ein Katalysatorrolle innehatte und nach wie vor hat, und an der Personen aus verschiedensten etablierten und nicht etablierten Institutionen (Ministerien, Wirtschaftsverbände, Nichtregierungsorganisationen österreichischer und europäischer Provenienz, kirchliche Stellen, österreichische und europäische Fach- und Universitätsinstitute etc.) teilnahmen und teilnehmen. Dabei kamen immer wieder – die Problematik der Gegenwart und den Ausblick auf die Zukunft im Auge – etwa ein Dutzend zentrale Punkte unserer globalen Situation zur Sprache. Diese in einem Text einzufangen, wurde hier versucht. Der gesamte Text der Deklaration versteht sich dabei nicht nur als ein Konzept „jenseitsvon links und rechts“, sondern selbstverständlich auch ganz undogmatisch als Entwurf und Beitrag zu einem allgemeinen demokratischen Diskurs, zu dem hiermit alle Interessierten – gleichsam für eine 2. erweiterte Diskussionsrunde – ausdrücklich eingeladen sind. |
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Die Situation erfordert radikales, an die Wurzeln gehendes Denken |
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Der Teil 1 der Wiener Deklaration skizziert den Hintergrund, stellt Markierungen zur Situationsdiagnose und Ausblicke auf mögliche Systemumbauten dar. Im Teil 2 werden die unseres Erachtens wichtigsten Bereiche einer Umsetzung skizziert. Wir sind dabei sicher, dass die neue Grundlinie – dem Paradigma der „Verfeinerung“ an Stelle von Expansion folgend – auch „das“ Erfolgsrezept der nächsten Dekaden sein wird: Dazu ist die beste – „feinste“ – Technologie gefragt, fähig für einen neuen tragfähigen Wohlstand in Qualität für alle, und tauglich für die 1. und die 3. Weit. |
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Die hier sodann im Abstract folgende Punktation listet in der kürzest möglichen Fassung die im Text ausführlicher behandelten Grundkonzepte auf. Dabei sind folgende zehn Bereiche für ZUKUNFTSFÄHIGKEIT vordringlich: 1) Paradigmenwechsel und Weltgesellschaftsvertrag, 2) Wirtschaftsverfassung, 3) Offene Gesellschaft und Bürgerpolitik, 4) Familien-, Gesundheits- und Bildungspolitik, 5) Nord-Süd-Kooperation, 6) Naturbewahrungs-und -regenerationsprogramm,7) Konfliktkultur: Milleupflege und Krisenbereitschaft, 8) Nachhaltige Welt-Regierbarkeit, 9) Sofortmassnahmen und 10) Ergänzungsfreiraum. |
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Zu den Punkten im Einzelnen: |
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1. Paradigmenwechsei |
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Die heute noch dominierenden, aber schon zu lange überdehnten, historisch inadäquat gewordenen Paradigmen, erwachsen aus dem „Nachkriegshunger“, umfassen – zugespitzt ausgedrückt: |
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Wachstumshybris
– zur Systemerhaltung und als
Selbstzweck, |
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Sie führen nun immer deutlicher in eine Sackgasse und machen daher ein neues Zukunfts-Leitbild notwendig: Es beinhaltet vor allem die bereits im Brundtland-Bericht 1987 konsensual festgeschriebene Nachhaltige Entwicklung, verstanden als Weg zur „Dauerlebensfähigkeit“. Sie soll durch folgende, für alle Bereiche und Ressorts gültige, übergeordnete Leitlinien Gestalt gewinnen: |
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VERFEINERUNG
von Produktions- und Konsumtionssphäre – an Stelle
bedenkenloser Expansion und quantitativ-krebsartigem
Wachstums, |
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Die vier Leitlinien lassen sich kurz als V-E-G-A Prinzip ansprechen |
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Das zentrale Instrument in der Umsetzung von Nachhaltigkeit wird ein – in breiten Diskursen erarbeiteter – Weltgesellschaftsvertrag sein. Der Weltgesellschaftsvertrag umfasst die Haupttelle: |
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Welt-Wirtschaftsverfassung
(Forderung 2), |
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und soll von einem globalen Grundkonsens getragen sein. |
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2. Welt-Wirtschaftsverfassung |
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Eine echte Nachhaltige Entwicklung erfordert unseres Erachtens eine neue global ausgerichtete Wirtschaftsanordnung – etwa in Richtung einer „ökosozialen Ökumene-Zivilisation“. Dazu wird nötig sein: |
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Reform
des Weltfinanzsystems, d.h. des Geld-, Zins- und
Währungswesens, u.a. durch ein System komplementärer
Währungen (Global-, National- und Regionalwährungen). |
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3. Gesellschafts- und Bürgerpolitik |
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„Offene
Gesellschaft als Basis“:
mit Menschenrechten und Rechtsstaat, mit Freiräumen für
Spiritualität und Lebensweisen, Kunst und Wissenschaft,
etc. |
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4. Familien-, Gesundheits- und Bildungspolitik |
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Förderung
von erweiterten Haushaltsgemeinschaften – als Bluts-
oder Wahlverwandtschaften. |
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5. Nord-Süd-Kooperation zur Zukunftssicherung |
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Globalisierung
versus Deglobalisierung – oder ein Weg der
Mitte. |
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6. Globales Naturbewahrungs- bzw. -regenerierungsprogramm |
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Naturbewahrung
über einen „Global Fund for Nature“
(dotiert aus der Besteuerung der Gobal Commons wie Luftraum,
Meere etc.) zur Atmosphären-, Boden-, Flora- (insbes.
Wald-), Fauna- (insbes. Biodiversitäts-), Süßwasser-
und Ozean-Bewahrung und -Regeneration. |
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7. Zukunftsfähige Konfliktkultur |
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Höherentwicklung
von Krisen- u. Konfliktmanagement (unter UNO-Mandat:
Feuerwehr-Automatismus von Blauhelm-Aktionen zur Gewalteindämmung
ex nuce, professionelle Verhandlungsteams Neutraler). |
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8. Welt-Regierbarkeit (Global Governance) |
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über
eine gestärkte UN0 als Welt-Föderation* –
bei gleichzeitig gestärkter Subsidiarität insbesondere
von historisch gewachsenen Regionen und Gemeinden: Da die
Herausforderungen global geworden sind (Klimawandel,
Arm-Reich-Kluft), müssen auch die „strategischen
politischen Antworten“ auf globaler Ebene erfolgen. |
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9. Sofortmaßnahmen – notwendige Sichritte in der Gegenwart |
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Strategische
Planungen (in Unternehmen, in zentralen nationalen und
supranationalen Stellen); |
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10. Ergänzungsfreiraum |
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Kritik, Modifikationen, Ergänzungen, Hinweise etc. sind gerne willkommen an: "esd.rauch@chello.at" und "alfred.strigl@boku.ac.at". |
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*Anmerkung: Es ist kurzsichtig, sich als Nostalgie-Fanatiker oder „Humanist“ gegen jede Form von Welt-Autorität zu stemmen, von einer quasi-autonomen Kantonisierung gerade des eigenen Fleckens Erde zu träumen, und daher neue notwendige globale Ordnungsstrukturen – gerade von Intellektuellenseite her – zu blockieren; damit wird nur eine rein militär-, wirtschafts- und machtgemäße Hegemonialstruktur gefördert. |
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Leitbild: Zukunft, die wir schaffen |
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1. Die Welt, die wir schaffen und in der wir leben wollen, wird geprägt sein von dauerhafter Lebensqualität für alle Menschen. Sie soll Raum bieten für alles Leben auf diesem Planeten. |
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2. Die zentralen Leitlinien – in lokaler und globaler Balance – sind: Verfeinerung, Erdung, Globalsolidarität, und Aktivverantwortung. |
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3. Achtsames Miteinander und gegenseitige Wertschätzung in einer „offenen Gesellschaft“, in der alle Menschen und nachkommenden Generationen sowie alles Leben „wohl bestehen können“, sind die Basis unserer Vision. |
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4. In dieser zukünftigen Weit werden die natürlichen Ressourcen zwischen den Generationen gerecht verteilt sein. Die Natur wird in ihrem Eigenwert anerkannt und an keinem Ort unumkehrbar geschädigt. |
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5. Die gesellschaftliche Entwicklung orientiert sich an diesen Naturgrenzen. Kurzfristige Interessen stehen mit den langfristigen ökologischen und sozialen Bedürfnissen in Einklang. |
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6. Eine gesicherte Existenz ermöglicht jedem Menschen eine rücksichtsvolle Entfaltung seiner Neigungen und Talente. Bildung ist ganzheitlich und fördert die Freiheit des Individuums ebenso wie dessen Verantwortung für Gesellschaft und Welt. |
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7. Die großen Errungenschaften der Menschheit sind unser aller Erbe. In Europa stehen wir dabei auf dem breiten Fundament einer historisch gewachsenen, humanistisch-aufgeklärten Zivilisation. |
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8. Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt sind zentrale Leitwerte unserer Kultur, die Raum für Entfaltung und neue Perspektiven geben, für erarbeiteten Konsens und auch für zugelassenen Dissens. |
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9. Ein neues Welt-Ethos wird die gesamte Menschheit in Verbundenheit untereinander, in Liebe zur Erde und zu allem Lebendigen sowie in vorausschauende Einsatzbereitschaft freier Menschen umfassen. Dieser Geist entsteht heute und ist überall und besonders in Initiativen einer sich weltweit formierenden Zivilgesellschaft im Wachsen. |
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10. Innerhalb dieser historischen Bewegung sind auch wir tätig, engagiert aus politischer, sozialer, spiritueller oder sonstiger Überzeugung. Wir treten für alle Regionen und die Mitgeschöpflichkeit allen Lebens ebenso geschwisterlich ein wie für das „gute Leben“ aller Menschen in dieser einen Welt und Menschenfamilie. |
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Die Leitwerte gelebter Nachhaltigkeit |
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Eine grundlegende Richtungsänderung im Sinne des „Achsenpunktes“ Nachhaltiger Entwicklung wird zum alles entscheidenden Wendepunkt gegenüber einem Titanic-Kurs werden. |
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Aus ganzheitlicher Sicht schlagen wir jedoch zur Umsetzung vor, Nachhaltige Entwicklung durch vier große allgemein-kulturelle „Leitlinien“ zu vertiefen. Diese Leitlinien sind auf einer Ebene über den Fachsektoren angesiedelt, und sie können auf alle Bereiche von Politik und Gesellschaft ausstrahlen. Die hier skizzierten Leitlinien "Verfeinerung, Erdung, Globalsolidarität und Aktivverantwortung" können wir nach ihren Anfangsbuchstaben als VEGA-Prinzip bezeichnen. (VEGA kann bildlich als das „Steuerrad“ der Umsetzung – eben mit dem Achsenpunkt der Nachhaltigen Entwicklung – gesehen werden.) |
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Die erste Leitlinie erkennt im Prinzip der Verfeinerung die wichtigste Leitschiene für die neue Ära des 21. Jahrhunderts – die Ablöse des Expansionsprinzips der Neuzeit. In den Umsetzungen von Verfeinerungen auf allen Ebenen steckt das entscheidende Potenzial für eine gelingende Zukunft. Im Gegensatz zur kultur- und naturverschlingenden Expansion, zur bloßen Steigerung von Quantität und zum ungebremsten Wachstum bedeutet Verfeinerung einen hochwertigeren und zukunftsgültigeren – und wenn man will auch „gütigeren“ – Umgang mit allern Dingen und Wesen. Es bedeutet damit auch, nach „innen“ zu arbeiten, Einfachheit und Klarheit wieder zu entdecken anstatt sich in vielerlei komplexitätsgeladene und vor allem technologische „Hochrüstung“ zu verlieren. Verfeinerung im umfassenden, ganzheitlichen Sinne hingegen führt zu mehr Mitwelt-Bewusstsein, Genügsamkeit, letztlich ZU mehr Schönheit - und mehr Lebensqualität. Dennoch soll klar gesagt werden, dass die bestmögliche und intelligenteste Technologie sehr wohl und immer mehr gefragt sein wird – eben als verfeinerte. |
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Die zweite Leitlinie will eine Form der Erdung voranstellen: Anstatt gegenüber unserer Lebensbasis mit gedankenlosem Raubbau und Ausbeutung vorzugehen, bedeutet Erdung, im Einklang mit der natürlichen Umwelt, ja der gesamten Natur zu agieren. Dies führt zu einem neuen Verständnis des größeren Ganzen unserer Lebenswelt und für den Planeten selbst. Erdung kann dazu beitragen, dass wir Menschen zu einer neuen Einheit mit unserer Basis finden, die von vielen auch als „Mutter Erde“ – Gaia – angesprochen wird. Sie soll eine gleichberechtigte Stimme – etwa durch einen „Erd-Anwalt“ oder „Erd-Ombudsmann" – im zivilisatorischen Forum erhalten und so in alle richtungsweisenden Entscheidungen eingebunden werden. |
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Die dritte Leitlinie – Globalsolidarität – will im Zusammenleben der Menschheit eine historisch neue, weltweite Solidarität festhalten. Es bedeutet die Erweiterung oder Kontrastierung des alten Grundsatzes des Anerbenrechtes: „Es sollen alle – und nicht nur der erstgeborene Hoferbe – wohl bestehen können.“ Dies gilt es neu zu dimensionieren. Statt mit subtiler oder blanker Unterjochung durch Waffengewalt oder Marktmacht andere Regionen, Nationen und Kontinente in einen vermeintlichen Effizienzmechanismus einzuzwängen, soll sich eine „Kultur des globalen Wohlwollens und Wohlergehens“ entwickeln können. Solch eine Kultur der Globalsolidarität liegt eben jenseits eines überzogen individualistischen monetaristisch-neoliberalen Titanic-Kurses von „Jeder für sich und alle gegen alle". Und es bedeutet schließlich auch eine Absage an die unwürdige „Charity-Politik“, die ganze Lebensbereiche, ja manchmal das Überleben von der Gnade und dem Gutdünken der Sponsoren oder staatlicher Almosenvergebung abhängig macht. |
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Die vierte Leitlinie will Aktivverantwortung von jedem Bürger – Weltbürger geworden – einfordern: Statt sich mit opportunistischen Anpassungen zufrieden zu geben, bedeutet Aktivverantwortung das persönliche und aktive Eintreten für alles Leben. Das Prinzip Verantwortung heißt, sich suchend und versuchend dem Ideal der Gerechtigkeit aktiv zu widmen und näher zu kommen. Aktivverantwortung steht im krassen Gegensatz zu den hunderterlei Verdrängungsmechanismen, die in zynischer Apathie und Kulturpessimismen, Ohnmacht-Spielen und Autismen, oder gar in verschiedensten Drogensüchten (Alkohol, Spaß-Aktionismus, Kaufrausch, bis hin zum sinnentleerten Workoholismus) enden. Nur ein engagiertes und bewusstes Mittun jedes Einzelnen wird das Gesicht unserer Welt wieder in ein lachendes verwandeln können. Zu den Menschenrechten müssen sich eben auch Menschenpflichten gesellen. |
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Siehe auch |
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Jerry Mander / John Cavanough (Hrsg.): Eine andere Welt ist möglich – Alternativen zur Globalisierung |
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Geseko von Lüpke: Die Alternative – Wege und Weltbild des Alternativen Nobelpreises. Pragmatiker, Pfadfinder, Visionäre |
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Vandana Shiva: Erd-Demokratie – Alternativen zur neoliberalen Globalisierung |