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Christian Felber
Gemeinwohl-Ökonomie

Erweiterte Neuausgabe


Wien 2012 (Deuticke); 208 Seiten; ISBN
978-3-552-06188-0
Erstausgabe (2010)




Website: Gemeinwohl-Ökonomie




Zum Gemeinwohl!
Neuer Trinkspruch




Eine demokratische Alternative wächst: die Gemeinwohl-Ökonomie. In nur einem Jahr ist so viel passiert, dass das Manifest dieser Bewegung nun in einer aktunlisierten und erweiterten Neuausgabe erscheint. Christian Felbers alternatives Wirtschaftsmodell hat ein überwältigendes Echo ausgelöst. Mehr als tausend Privatpersonen, Politiker/Innen, Initiativen und Unternehmen haben sich der Idee in einem Jahr angeschlossen (siehe https://web.ecogood.org/de/). Felbers Gemeinwohl-Ökonomie beruht – wie eine Marktwirtschaft – auf privaten Unternehmen und individueller Initiative, jedoch streben die Betriebe nicht in Konkurrenz zueinander nach Finanzgewinn, sondern sie kooperieren mit dem Ziel des größtmöglichen Gemeinwohls. Die erfolgreichsten Unternehmen, also jene, die sozial verantwortlich, ökologisch, demokratisch und solidarisch agieren, erhalten rechtliche Vorteile. Weil das Modell offen und demokratisch weiterentwickelt wird, hat sich in wenigen Monaten viel getan: Die GemeinwohL-Bilanz wurde mit über hundert Pionier-Unternehmen präzisiert, zwölf Akteur/innen-Kreise haben sich in Deutschland, Österreich und Italien gebildet, zahlreiche Regionalgruppen sind aktiv geworden und haben eine gemeinsame Strategie für die kommenden fünf Jahre entwickelt. (Klappentext)




»Die gegenwärtige Wirtschaftsordnung ist eine Gefahr für die Demokratie, für den sozialen Frieden und die Menschenrechte. Es ist wichtig, aufzustehen und sich über die Praktiken der Finanzindustrie zu empören, über die sogenannten freien Märkte, die Ungerechtigkeit hervorrufen; und über den fortschreitenden Demokratieverlust. Genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, ist es, sich zu engagieren für demokratische, solidarische und ökologische Alternativen. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein vollständiges Alternativmodelt, das all diese Werte vereint und bereits in der Praxis Fuß fasst. Ich rufe alle Menschen, denen die Menschenwürde, die Demokratie und der blaue Planet ein Anliegen sind, auf: Engagiert Euch für konkrete Alternativen! Engagiert Euch für die Gemeinwoht-Ökonomie!« (Stéphane Hessel) – »Ein großartiges, wichtiges Buch!« (Jean Ziegler) – »Christian Felber zeigt den Weg zu einer Ökonomie, in der Geld und Märkte wieder den Menschen dienen statt umgekehrt.« (Jakob von Uexküll) – »Wenn keiner anfängt vorzudenken, dann wird auch keine neue Welt entstehen.« (Helmut Lind, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank München eG)


Christian Felber


Christian Felber, geboren 1972 in Salzburg, studierte Romanische Philologie und Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Wien und Madrid. Er ist die prominenteste Stimme der Globalisierungskritik in Österreich, Mitbegründer von Attac, erfolgreicher Autor, freier Tänzer, Universitätslektor und internationaler Referent.


Inhaltsverzeichnis



Vorwort zur Neuausgabe (Dezember 2011)
Vorwort der Erstausgabe (August 2010)



1.

Kurzanalyse




Menschliche Werte – Werte der Wirtschaft – Werte sind Leitsterne – Aus Egoismen wird Gemeinwohl – Würde ist der höchste Wert – »Freier« Markt? – Vertrauen wichtiger als Effizienz – Die Folgen von Gewinnstreben und Konkurrenz: die zehn Krisen des Kapitalismus



2.

Die Gemeinwohl-Ökonomie – Der Kern




Umpolung des Anreizrahmens – Wirtschaftlichen Erfolg neu definieren – Messen, was zählt – Gemeinwohl messen – Die Gemeinwohlbilanz – Anforderungen an eine Universalbilanz – Markttransparenz herstellen – Gemeinwohlstreben belohnen – Gemeinwohl-Audit – Gewinn als Mittel – Erlaubte Verwendungen von Überschüssen – Nicht erlaubte Verwendung von Überschüssen – Ende des Wachstumszwanges – Optimale Größe – Strukturelle Kooperation – Konkurs – Kooperative Marktplanung – Soziale Sicherheit und Freijahre – Solidaritätseinkommen – Sichere Rente



3.

Die Demokratische Bank




Ziele und Leistungen – Transparenz und Sicherheit – Finanzierung, Refinanzierung, Konkurs – Zinsen und Inflation – Soziale und ökologische Kreditprüfung – Ökosoziales Risikokapital und Risikokredite – Subsidiarität, Demokratie, Kontrolle, Transparenz – Verhältnis zu Privatbanken – Zentralbank und globale Kooperation – Weltwährungsunion und Globo – Regionalgeld – Auf zur Gründung!



4.

Eigentum




Negative Rückkopplungen – Relative Begrenzung der Einkommensungleichheit – Begrenzung der Privatvermögen – Demokratisierung von Großunternehmen – MitarbeiterInnenbeteiligung – Gewinnbindung an das Unternehmen – Begrenzung des Erbrechts, Generationenfonds, »demokratische Mitgift« oder negative Erbschaftssteuer – Immobilien – Vererbung von Unternehmen – Schenkung – »Demokratische Allmenden« – Eigentum an Natur – Freiheit und Gleichheit



5.

Motivation und Sinn




Motivation – Sinn – Erziehung und Bildung



6.

Weiterentwicklung der Demokratie




Wir sind Souverän! – Ausbau der Gewaltentrennung – Dreistufige direkte Demokratie – Trennung zwischen verfassungsgebender und verfasster Gewalt – Wirtschaftskonvent – Bildungskonvent – Daseinsvorsorgekonvent – Medienkonvent – Demokratiekonvent – Drei-Säulen-Demokratie



7.

Beispiele und Vorbilder




1. Mondragón – die weltgrößte GenossInnenschaft (Baskenland)
2. Sekem – Biolandwirtschaft in der Wüste (Ägypten)
3. Göttin des Glücks und Craft Aid – ökofaire Textilien (Mauritius/Österreich)
4. Fairer Handel – die Menschen hinter den Produkten wertschätzen (58 Erzeugerländer)
5. Buschberghof – von ökonomischen Zwängen befreit nachhaltig wirtschaften
6. Regionalwert AG – Eigenkapital in den Regionen
7. GLS Bank, Freie Gemeinschaftsbank, Alternative Bank Schweiz, Sparda-Bank München, Ethical Banking, Oikocredit (Deutschland, Schweiz, Italien, Holland, Österreich)
8. Wagner & Co Solartechnik (Deutschland)
9. GEA, gugler*, Sonnentor, Thoma, Zotter – Pioniere in unterschiedlichen Branchen (Österreich)
10. Cecosesola – MultigenossInnenschaft (Venezuela)
11. SEMCO – »Industrie-Demokratie«
12. Solidarische Ökonomie (Brasilien)
13. Open source – global
14. »Non-Profit«: 170 000 Arbeitsplätze in nichtgewinnorientierten Betrieben (Österreich)
15. Kostenlose Bedürfnisbefriedigung (immer und überall)



8.

Umsetzungsstrategien




Struktur der Gesamtbewegung – Strategische Vernetzung – Der Weg zum Konvent – Wie kann ich mich beteiligen?



9.

Häufig gestellte Fragen




Ist die Konkurrenz nicht in der Menschennatur angelegt?
Ist nicht Sport der Beweis, dass Wettbewerb Spaß macht?
Gibt es denn eine (weltweite) Moral?
Hat nicht jeder Mensch andere Werte?
Ist die Gemeinwohl-Pflicht nicht Überregulierung und Zwang?
Ist nicht jeder Mensch einzigartig und deshalb Kapitalismus doch die gerechteste Wirtschaftsform?
Wer kontrolliert das Gemeinwohlverhalten der Unternehmer?
Was passiert mit Unternehmen, die nicht mitmachen?
Wäre es anstelle der »Anreize« nicht besser, die Gemeinwohl-Ökonomie würde auf intrinsischer Motivation beruhen?
Die MitarbeiterInnen wollen doch gar keine Verantwortung übernehmen!
Existiert nicht schon heute Kooperation und Konkurrenz nebeneinander? Kommt es nicht auf ein ausgewogenes Verhältnis an?
Sind rechtliche Vorteile für die Gemeinwohlorientiertesten und die Aufhebung des Wettbewerbs nicht ein Widerspruch?
Würde die Belohnung von Kooperation nicht zu Monopolen zu Lasten der KonsumentInnen führen?
Wie steht die Gemeinwohl-Ökonomie zum bedingungslosen Grundeinkommen?
Ist das noch eine Marktwirtschaft?
Ist eine Gemeinwohl-Ökonomie global wettbewerbsfähig?
Wird es in der Gemeinwohl-Ökonomie Wachstum geben?



10.

Zahlen, Fakten & Zusammenfassung







Anmerkungen, Literatur, Dank


Leseprobe


Vorwort zur Neuausgabe siehe Leseprobe des Verlags


Siehe auch:


Christian Felber: 50 Vorschläge für eine gerechtere Welt – Gegen Konzernmacht und Kapitalismus



Christian Felber: Neue Werte für die Wirtschaft – Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus



Christian Felber: Kooperation statt Konkurrenz – 10 Schritte aus der Krise



Christian Felber: Retten wir den Euro!



Christian Felber: GeldDie neuen Spielregeln