langelieder > Bücherliste > Reheis 1996 |
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Fritz
Reheis |
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Die
Hochgeschwindigkeitsgesellschaft ist nicht nur moralisch
bedenklich, sondern auch wenig zukunftsfähig. Eine Logik
nämlich, die auf maximale Produktion zielt, vernachlässigt
notwendigerweise die Reproduktion dessen, was in der Produktion
verbraucht worden ist. Die Symptome zeigen sich auf allen Ebenen:
Wir sehen uns nicht nur durch das Tempo der Veränderungen
überfordert, sondern leiden auch darunter, daß unser
Körper immer schneller mit Stoffen und unsere Psyche mit
Reizen bombardiert werden, so daß die physische und
psychische Immunabwehr sich darauf nicht mehr ausreichend
einstellen kann. Allergien und Suchterkrankungen sind z.B. die
Quittung für diesen Streß. Die Natur wird schneller
verbraucht, als sie nachwächst. Gegenwärtig nutzen wir
z.B. pro Tag mehr fossile Energie, als die Natur in 1000 Jahren
gespeichert hat. Innenwelt- und Umweltverschmutzung gehen so Hand
in Hand. Und auch die Gesellschaft wird mit mehr Konflikten
belastet, als sie schlichten kann. Die weltwirtschaftlich
Produktiven und deshalb Schnellen werden z.B. immer schneller,
die weniger Produktiven und Langsameren fallen immer weiter
zurück und haben immer weniger Grund dazu, sich an die
herrschenden Spielregeln der Gesellschaft gebunden zu fühlen.
Allgemeiner formuliert: Die Produktionslogik schafft auf allen
Ebenen schneller neue Probleme, als bewältigt werden können.
So wird Anpassung, also Lernen, systematisch verhindert. Der
Mensch, die Natur und die Gesellschaft können vielfach die
evolutionär gesetzten zeitlichen Grenzen nicht mehr
einhalten. So tritt an die Stelle der behutsamen Befreiung der
Prozesse aus den vorgegebenen Zeitmustern ihr rasanter
Zusammenbruch. |
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Aus: „Leseprobe“ |
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geb. 1949; studierte Lehramt an Gymnasien für Sozialkunde, Deutsch, Geschichte, Pädagogik und Philosophie. Er ist zudem promovierter Soziologe und habilitierter Erziehungswissenschaftler. Seit 1978 engagierte er sich als Referent und Seminarleiter in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Von 1983 bis 2007 unterrichtete er am Arnold-Gymnasium Neustadt bei Coburg. Seit 1988 war er zusätzlich Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen (Coburg, Jena, Erfurt und Bamberg). Anfang der 1990er Jahre war er maßgeblich beteiligt an der Ausbildung von Multiplikatoren für den Ethik-Unterricht in Thüringen. 2005 begann seine Tätigkeit am Lehrstuhl für Politische Theorie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit 2007 war er als Akademischer Oberrat Selbstständiger Fachvertreter für Didaktik der Sozialkunde, seit 2008 Privatdozent, seit 2011 Akademischer Direktor und seit November 2014 Professor. Er ging im April 2015 in den Ruhestand und ist noch als Lehrbeauftragter tätig. (Wikipedia) |
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Inhaltsverzeichnis |
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Dank |
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Leseprobe |
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Siehe auch |
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Fritz Reheis: Entschleunigung – Abschied vom Turbokapitalismus |
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Fritz Reheis: Bildung contra Turboschule – Ein Plädoyer |
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Fritz Reheis: Die Resonanz-Strategie – Warum wir Nachhaltigkeit neu denken müssen. Ein Plädoyer für die Wiederentdeckung der Zeit |
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Fritz Reheis: Erhalten und Erneuern – Nur Kreisläufe sind nachhaltig. Durchläufe nicht |
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