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Die
Absicht dieses Buches ist schlicht Aufklärung; Aufklärung
über Tatbestände des Reichtums, die für das
Weiterleben der Menschheit so wichtig, so krisenhaft wichtig sind
wie nie zuvor.
Dabei ist allen, auch den Autorinnen und
Autoren der folgenden Texte, hinlänglich klar, dass solche
Aufklärung nur in sehr begrenztem Maße möglich
ist. Zwar ist es dem Reichtum gelungen, sich und seine
Wachstumsmethoden seit der Implosion des Sowjetsystems für
schlechthin naturwüchsig zu erklären; dennoch haftet
ihm, ob er dies bewusst will oder nicht, der zwanghafte Drang zur
Verschleierung an. Statistische Reichtums-Erhebungen werden, wenn
sie ehrlich sind, immer von verschämten Fußnoten
begleitet, die solche Verschleierung wenigstens teilweise
zugeben; vor allem die Schleppe von Privilegien, die der Reichtum
mitschleift, lässt sich gar nicht in Einzelstränge
aufdröseln. Ein Ahnherr der deutschen Soziologie, Georg
Simmel, weist auf die hübsche Doppelbedeutung des Wortes
»Vermögen« hin: Allein das Bewusstsein, etwas
über das Übliche hinaus zu »vermögen«,
nennt er ein superadditum, also ein Obendrein-Geschenktes,
das eben nur dem Reichen vergönnt ist und seinen
Lebens-Spielraum erweitert. Und das entzieht sich (zusammen mit
kostenlosem Dienstwagen, Opern-Abonnement, Golfclubgebühren,
Hotelrechnungen et cetera) jeder exakten Erfassung.
Wenn
man alte Geschichten liest, etwa die des Ersten Testaments, sah
der Reichtum zunächst gar nicht so übel aus; spiegelte,
wenn man will, den Reichtum der nicht-menschlichen Schöpfung
wider, deren Buntheit und Fülle (nach Thomas von Aquin) das
Gutsein des Schöpfers bekundet. Die lebendige Welt war
zunächst Allmende, Allgemeingut, Commons; und der Reichtum
der Patriarchen nahm ja wenig oder nichts von diesen allgemein
geschenkten Ressourcen der Erde weg. Die Weinberge, die Äcker,
die Herden von Schafen, Rindern und Kamelen, der kostbare Hausrat
versperrten den Anderen, die noch keine Armen waren, nicht den
Zugang zum würdigen Leben. Zudem war vom Reichen das
gefordert, was im deutschen Mittelalter Milte, im
französischen largesse hieß: Großmut.
Durchaus überlegte, aber nicht kalkulierende Freigebigkeit.
Und so konnte sich der Reiche ohne Risiko mitten auf den
Marktplatz begeben, ein geachteter Mann, ein Streitschlichter,
Nothelfer und Friedenstifter: »Gerechtigkeit war das Kleid,
das ich anzog, und mein Recht war mir Mantel und Kopfbund. Ich
war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß. Ich war der Vater
der Armen, und der Sache des Unbekannten nahm ich mich an«
(Hiob 29,14-16).
(Hier spricht natürlich ein Reicher
über sich selber, es wäre zu fragen, ob die Armen auf
den Plätzen seine Selbsteinschätzung teilten.)
Aber
schon in biblischen Zeiten setzt die Kritik der Propheten an den
Praktiken der Reichen ein; eine Kritik, die ihnen heute bestimmt
das Etikett des Sozialneidhammels eintragen würde: Einer
neuen Wirtschaftsweise geht es nicht mehr um das Lebens-Mittel,
sondern um die schlechte Unendlichkeit der Akkumulation. Erst
damit, mit der Aufreihung von Häusern und Äckern und
Weinbergen, mit der Zurückdrängung des Gemeineigentums,
der Privatisierung des Zugangs zu gottgegebenen Ressourcen, wird
der Reichtum zum Dämon, der Anbetung fordert und erhält
– zu Mammon.
Den Tatbestand, den die Propheten (und
in ihrer Tradition Jesus von Nazaret, die Apostel und
Kirchenväter) mit Donnerworten attackieren, definiert der
Grieche, der große Aristoteles, kühl und klar. Er
unterscheidet zwei Arten des Wirtschaftens: zunächst und vor
allem die Beschaffung des Lebens-Mittels für den Oikos, den
Großhaushalt oder die geschlossene Gemeinde – aber
als Zweites, als etwas ganz anderes, das Wirtschaften um des
Gewinnes, der Anhäufung von Schätzen willen. Und nur
die erste Art, die Sorge um den Oikos, verdient bei ihm den Namen
der Oikonomiké. Die andere nennt er Kapeliké,
»Handelschaft«.
Ganz wesentlich für den
siegreichen Vormarsch dieser Handelschaft war natürlich die
wohl zwiespältigste Erfindung der Menschheit: das Geld. Und
hier erst, in der immer gewaltigeren Enthüllung der Macht
des Geldes, beginnt die Problematik, der wir hier und heute
unterworfen sind.
Doch als Zwischenschritt aus der
Naturalwirtschaft hin zur Welt der Zentralbanken und des
Internationalen Währungsfonds gab es ein Objekt der
Begierde, ein Objekt, dem die schweißtreibende
Gewinnhäufung diente: den Schatz.
Es ist ziemlich
klar, dass die ersten Schatzbildungen religiös bedingt waren
– sie entstanden in Tempeln und um sie herum. Und das
Mythische ist in der Erinnerung der Völker noch immer mit
ihm verbunden. Was ein richtiger Schatz ist, der ist geheim,
verborgen, verschlüsselt – und damit immer auch
gefahrenträchtig. Er ist, im Gegensatz zu unseren
fortschrittlichen Reichtums-Abstraktionen, sinnlich, konkret,
voll Glanz und Schimmer. Die Binnenwährung der Schatzwelt
und ihrer Begierden ist natürlich das Gold. In dem Maße,
in dem sich der Reichtum (und die Begierde nach Reichtum) vom
erlebbaren Schauder des Goldes löst, begibt sich der Begriff
des Schatzes in die Trostlosigkeit der Bilanzen – und wird
zur knochentrockenen Rennstrecke der Dezimalstellen.
Die
Geschichte zeigt uns ziemlich genau die Zeit des Übergangs
vom Schatz- zum Rendite-Denken an: Es war die Zeit der Entdeckung
und der Eroberung des (später lateinischen) Amerika durch
Spanier und Portugiesen. Die Phantasie der Eroberer war zunächst
komplett vom Schatz-Gold gefangengenommen – EI Dorado, der
goldbedeckte König und/oder Götze in den Tiefen des
Urwalds oder den Felsen des Altiplano, formte sich zur magischen
Verheißung, der die unglaublichen Vollstrecker in ihren
Sturmhauben und Harnischen durch tausend Höllen und
Schlächtereien zustrebten. Dass sie mit der Erfüllung
ihrer Träume das Königreich Spanien in eine ruinöse
Inflation stürzen würden, war ihnen völlig
unzugänglich, eine Sache des sorgenden Kalküls –
und mit Kalkül hatte ihr Traum nichts zu tun.
Schatzdenken
und Schatzgier hielten sich lang, bis in unsere Zeit. Es entstand
der Charakter des Geizhalses, des tragikomischen Opfers seiner
gerafften Habe. Und in »Faust II« fußt der
mephistophelische Plan des Papiergelds, mit dem der Teufel dem
Kaiser aus der Pleite hilft, auf dem Konstrukt, dass dieses
Papier lediglich ein Wechsel auf die verborgenen Schätze des
Reiches sei. (Beleihung von Bodenschätzen als Kreditdeckung
war im 18. Jahrhundert die fiktive Grundlage der französischen
Finanzblase, die der Schotte John Law auslöste. Die
Monarchie sollte sich nicht mehr von diesem Schock erholen. Von
ihr war Goethe offensichtlich inspiriert.)
Aber zurück
in die Neue Welt diesseits und jenseits des Atlantik – die
ja nicht nur eine Welt der Entdecker, sondern auch der Erfinder
war. Beide, die Erfinder wie die Entdecker, fanden rasch genug
heraus, dass gegenwärtiger wie künftiger Reichtum immer
noch auf Ressourcen beruht, die sich durch die neuen Kontinente
ins scheinbar Unendliche vermehrten; und der Zugriff auf diese
Ressourcen setzte nun so machtvoll ein wie nie zuvor in der
Geschichte.
Vorbereitet war er finanztechnisch. Das Geld,
diese angenehme Erfindung des Altertums, wurde immer eleganter
gehandhabt; im Italien des Spätmittelalters und der
Renaissance entfaltete es erst seine ganze Raffinesse, führte
hinein in die Sprache und die Usancen des modernen Bankwesens
(einschließlich des Zinseszinssystems, das nun als
tiefschwarze Wetterwand am Horizont der Lebenswelt steht).
Mit
diesem Aufstieg vollzog sich eine paradoxe Wandlung: Der Reichtum
zieht sich einerseits immer mehr von sinnlichen Bezügen
zurück, verzichtet auf die Pracht der alten Münzprägungen,
landet schließlich als reiner Zahlenwust in den
elektronischen Speichern der Hochfinanz. Aber gerade auf der
Reise in die Abstraktion legt er sich neue Funktionen, neue
Verwendungszwecke und logischerweise auch neue Masken zu. Der
Wiener Denker Alfred Racek, der eine höchst anregende
»Befreiungsphilosophie des Geldes« geschrieben hat,
unterscheidet auf Anhieb fünf verschiedene Funktionen, von A
bis E, vom einfachen Tauschmittel bis zum Statusmesser –
wahrscheinlich gibt es mehr.
Hat man erst einmal diese
Vielheit der Funktionen begriffen, öffnen sich so manche
Absurditäten der wirtschaftlichen Praxis dem Verständnis,
wenn auch nicht der Sympathie. So kann man zum Beispiel die
Entrüstung nachfühlen (oder wenigstens
nachkombinieren), die hundertfach überbezahlte Topmanager
angesichts der öffentlichen Kritik empfinden oder doch zu
empfinden vorgeben. Das Geld, sechs- bis achtstellig, das sie
sich gegenseitig im Zuge irgendwelcher Konzern-Neugruppierungen
zuschieben, ist eben Geld E (vielleicht schon Geld F);
Statusgeld, Indikator auf der Skala der innerelitären Fremd-
und Selbsteinschätzung, zu tragen und zu zeigen statt der
leider abgeschafften feudalen Titel und Orden. (Allerdings muss
man zugeben, dass auch dort, wo es solche Ehrungen noch gibt, wie
etwa in Großbritannien mit seinen alljährlichen
Adelslisten, der Hunger nach Statusgeld nicht geringer zu sein
scheint.) Dass in der gleichen Währung bescheidenere
Zeitgenossen ihre Semmeln und Unterhosen kaufen müssen, ist
den Geld-E-Bewegern zwar theoretisch bekannt, spielt aber für
ihre Selbstdefinition keine Rolle.
Mit der zunehmenden
Monetarisierung des Reichtums treten sofort kollaterale Krisen
auf. Die vielleicht wichtigste ist die Krise des Bodens: der
Wälder und der Landwirtschaft. Durch Jahrtausende hatte sich
der Reichtum aus den Schätzen der Erde, vor allem der
Bodenrente, vollgesogen, hatte die Urproduktion des Land- und
Waldbaus als seine selbstverständliche Nährmutter
betrachtet. Heute gibt es, außerhalb des wachsenden Elends
der rückständigen Subsistenzkulturen, keine Volks- oder
Großraumwirtschaft mehr, in welcher der verbleibende Anteil
an bäuerlicher Existenz nicht zum ernsten und sehr teuren
Problemfall geworden ist. Der EU-Agrarmarkt ist nur ein Beispiel;
die Subventionen für die US-amerikanischen Farmer sind nicht
weniger massiv. Und für den Waldbau gilt dies genauso. In
dem Augenblick, wo Rentabilität das entscheidende Kriterium
für wirtschaftliche Entschlüsse wird, ist das Handicap
des einzig natürlichen Wachstums klar: Seine Rendite beträgt
einfach nicht mehr als plusminus ein Prozent. Das genügt
nicht für die Finanzierung der Produktion. Bekanntlich hilft
sich die kapitalistische Landwirtschaft nicht nur durch
Subventionen, sondern auch durch den zusätzlichen Verbrauch
gewaltiger Mengen von Erdöl und anderen Chemikalien, der den
Ruin der Subsistenzbauern und der Bodenfruchtbarkeit unweigerlich
nach sich zieht.
Rentabler erscheint da bei weitem die
Industrieproduktion; deren Rohstoffe sind billiger zu haben,
werden in der Regel nach dem Safeknackerprinzip eingeholt und
kosten dann nur das Einbruchswerkzeug und das Schmiergeld für
den jeweiligen politischen Hausmeister. Wird das Safeknacken zu
lohnintensiv, wie etwa das Bergen der Kohle aus tiefen Minen,
umgeht man das Problem brutal durch das Wegsprengen ganzer
Berggipfel, wie zur Zeit in den Appalachen. Das rechnet sich; die
eingesparten Bergleute fallen ins Elend, die Landschaft ist
futsch, aber die Firma bleibt gesund und wird noch gesünder,
die Aktien steigen. Die sozialen wie die biosphärischen und
kulturellen Verluste tauchen in den Bilanzen des Reichtums nicht
auf; und sein wichtigstes Ziel in der Politik ist es, dass es
dabei bleibt und dass es nicht zu ungebührlichen
ertragsmindernden Auflagen kommt.
Dies kann immer
erfolgreicher betrieben werden, weil die globale Konzentration
erlaubt, nationale und regionale politische Mächte
gegeneinander auszuspielen. Patriotische oder heimatliche Bande
werden immer unwesentlicher, es regiert eine Internationale des
korporativen Reichtums. Und die Welt wird ärmer.
Selbst
die Reichen in dieser Welt werden ärmer, auch wenn sie es
noch nicht merken sollten. Der Midas-Effekt, die Konversion alles
Lebendigen zu Schatzgold, operiert zunächst psychologisch:
Man hält sich Aufregungen vom Leibe, vor allem soziale und
kulturelle. In der Welt, beileibe nicht nur in Amerika, vermehren
sich ständig die Ghettos der Wohlhabenden; je nach
Sozialklima mehr oder weniger wirksam abgeschottet. In
Kalifornien, in Palermo, in São Paulo, auf den Philippinen
und an der Côte d'Azur wachsen Mauern und
Stacheldrahtkränze, patrouillieren Privatpolizisten, halten
nicht nur die Erbitterung der Armen fern, sondern erzeugen
unfehlbar in den Eingeschlossenen ein Gefangenen-Syndrom. Die
privilegierten Schulkinder aus den Ghettos werden in bewachten
Omnibussen herumgefahren, erleben ihre Heimatstadt oder, ihre
Landschaft als flüchtige Touristen. Und dieser Zustand des
Daseins hinterm Zaun ist natürlich nur die kollektive
Version einer individuellen Befindlichkeit.
Sollen wir
deshalb, wie das ja des Öfteren vorgeschlagen wird, die
armen Reichen bemitleiden? Sollen wir ihnen Einzel- und
Gruppentherapie verschreiben? Nun, die Weisheit der Jahrhunderte
enthält genug Material für kritische Selbstprüfung,
und es gilt vor allem der Satz, dass die Tore der Hölle,
auch der elegantesten Ghetto-Hölle, von innen versperrt
sind. Wer wirklich raus möchte, kommt raus. Das fällt
(oder fiele) oft recht schwer, Mammon ist ein strenger Gott.
Schwerreiche neigen dazu, schon zwei Prozent Steuererhöhung
als Bobbahn ins Armenhaus zu empfinden. Dennoch: Es ist ihr Bier,
nicht das unsere, das dank der Operationen des Reichtums zirka
dreißig Prozent Zinsen im Preis enthält.
Wie
das kommt? Es ist einfach genug: Leute, die mehr Geld haben, als
sie brauchen, geben es weg an Leute, die es dringend brauchen,
aber sie verlangen Miete dafür. Diese Miete wird aufgrund
der Zinseszinsformel berechnet, was darauf hinausläuft, dass
die Summe der Rückzahlung, vor allem im Ratenfall,
wesentlich höher ist als die ursprünglich ausgezahlte.
Auf diese Weise stottern zum Beispiel arme Länder Kredite
ab, die sie rein rechnerisch längst bezahlt haben, die aber
noch in voller (oder mehrfacher) Höhe auf ihren
Schuldscheinen stehen. (Der Mechanismus wird anschließend
von Andreas Eschbach eingehend erklärt.)
Wesentlich
ist auch, dass von einer bestimmten Vermögensgröße
ab der Reichtum, der immer so jämmerlich über hohe
Steuern stöhnt, längst keine mehr zahlt, sondern aus
den Etats der Polis zusätzlich vermehrt wird. Jeder Staats-
und Gemeindehaushalt enthält heute riesige Schuldenmengen,
die, wie man so schön sagt, bedient werden müssen. Mit
anderen Worten: Sie müssen abgezinst werden. Das Geld für
diesen Schuldendienst wird jedoch durch Steuern aufgebracht –
durch Einkommen-, Lohn- und Verbrauchsteuern. Der Prozentanteil
der Lohn- und Verbrauchsteuern am gesamten Aufkommen steigt
ständig, während der Anteil vor allem der höheren
Einkommensteuern ständig sinkt. Mit anderen Worten: Leute,
die von ihrer Hände oder ihrer Köpfe Arbeit leben,
zahlen den Reichen, so sie nur schlau genug waren, Bundesschätze
oder Gemeinde-Anleihen zu erwerben, Jahr für Jahr die
entsprechenden Zinsen.
Bei einem solchen System ist es
nicht nur möglich, dass sich die Schere zwischen Armut und
Reichtum immer weiter öffnet – es ist unvermeidlich.
Aus den zweihundertzwanzig Leuten, die heute reicher sind als die
gesamte ärmere Hälfte der Menschheit, werden also
eventuell hundert, oder fünfzig, oder auch nur fünfzehn
werden. Dies und die laufende Plünderung des Planeten
kritiklos hinzunehmen und Leuten, welche solche Entwicklungen
verbrecherisch nennen, Sozialneid vorzuwerfen zeugt von einer
kollektiven Begriffsstutzigkeit, die wir uns nicht leisten
können. Es muss also etwas deutlicher geredet werden. Darum
haben wir uns in diesem Band bemüht.
Im Übrigen
meint der Herausgeber, dass keiner der Beiträge init
sozialneidischer Feder geschrieben wurde – keine Autorin,
kein Autor vermittelt etwa den Eindruck, unbedingt auf die
Schätze des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes scharf zu
sein. Wein schmeckt auch aus Acht-Euro-Flaschen, und die
Konversation dürfte fast überall anregender sein als an
den Tischen der Reichen. Was gelegentlich zu spüren ist, ist
Wut, aber die ist dem Thema immer höchst angemessen. Schon
Balzac hat bemerkt, dass den wahrhaft großen Vermögen
ein großes Verbrechen zugrunde liegt, da genügt
Kammerton nicht zur passenden Darstellung. Insgesamt aber, so
scheint es, herrscht der Ton der Gelassenheit vor.
Die
wütendste Rede ist wohl die des Kirchenvaters Basilius;
dafür markieren die Gedichte von Christian Morgenstern und
Ogden Nash den Übergang von der Gelassenheit in die
Heiterkeit.
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